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Auszeichnung: Remarque-Preis für Tony Judt

Der britische Historiker ist mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet worden. Judt übte Kritik an der US-amerikanischen sowie israelischen Politik.

Judt vermittle zwischen der europäischen und US-amerikanischen Kultur und trete für Meinungsfreiheit sowie friedliche Konfliktlösungen ein, begründete der Jury-Vorsitzende Prof. Claus Rollinger. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird jährlich für herausragende belletristische, journalistische oder wissenschaftliche Arbeiten verliehen, die sich mit dem Thema Frieden beschäftigen.

In einem Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Prof. Claus Leggewie im Rahmen der Preisverleihung übte Judt harte Kritik an der US-amerikanischen sowie israelischen Politik. "Es ist eine Tatsache, dass Menschen in den USA wirtschaftlich und kulturell von der Gesellschaft ausgeschlossen werden", sagte Judt. Der europäische Fürsorgestaat dagegen sei ein Erfolgsmodell. In Bezug auf den Israel-Palästina-Konflikt glaubt der Historiker nicht an eine Zwei-Staaten-Lösung.

Sonderpreis für Pasko

Den mit 5000 Euro dotierten Sonderpreis erhielt der in Russland lebende Journalist und Autor Grigori Pasko. Er berichtet kritisch über die atomare Verseuchung von Teilen Russlands durch die Pazifikflotte sowie über den Tschetschenienkrieg. Während einer mehrjährigen Inhaftierung schrieb Pasko sein Gefängnistagebuch "Die rote Zone".

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque (1898-1970) als Namensgeber für die Auszeichnung war in Osnabrück geboren und arbeitete dort nach dem Ersten Weltkrieg als Lehrer, Organist und Schriftsteller. International bekannt wurde er mit seinem Roman "Im Westen nichts Neues", in dem er das Geschehen des Ersten Weltkrieges verarbeitet. (mit dpa)

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