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Hausbuch Baden-Württemberg

© dpa

Baden-Württemberg: Mittelalterliches Hausbuch wird doch verkauft

Es geht um ein kostbares mittelalterliches Hausbuch aus dem Besitz eines Adelshauses. Das Haus Waldburg-Wolfegg will seine Kasse aufbessern und es an einen Privatmann verkaufen. Das Land Baden-Württemberg sperrte sich zuerst dagegen - doch nun gibt es einen Sinneswandel.

Es sei ein privater Käufer gefunden worden, der bereit sei, die Handschriften der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich zu machen, hieß es aus Regierungskreisen in Stuttgart. Die Landesregierung hatte den ursprünglichen Verkauf durch das Adelshaus nachträglich untersagt, weil die Handschriften im Verzeichnis national wertvollen Kulturguts stehen und das Land vorher nicht informiert worden war. Der Wert des Hausbuchs wird auf 20 Millionen Euro geschätzt.

Zuletzt hatte es Gespräche zwischen dem damaligen Käufer aus Bayern und den Ministerien für Wissenschaft und Wirtschaft gegeben. Es gilt als wahrscheinlich, dass man sich mit dem bayerischen Kunstliebhaber geeinigt hat. Ministerpräsident Günther Oettinger und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (beide CDU) wollten die Einzelheiten am Mittag in Stuttgart erläutern.

Das Fürstenhaus hatte das Buch aus Privatbesitz verkauft. Daraufhin war es zum Streit mit dem Land gekommen, weil die Regierung ein Vorkaufsrecht beansprucht. Das Hausbuch enthält zahlreiche Zeichnungen auf Pergament, die Einblicke in den Alltag der Menschen des Spätmittelalters geben. (mhz/dpa)

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