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Ballett

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Ballett-Tage: Triumphales Finale in Hamburg

Das Ende der 33. Hamburger Ballett-Tage wurde fulminant gefeiert mit einem Querschnitt durch das Werk Jon Neumeiers.

Bewegende Abschiede, üppige Rosensträuße und der traditionelle Konfetti-Regen zum Applaus-Defilee um Mitternacht geben der "Nijinsky-Gala" zum Abschluss der Hamburger Ballett-Tage ihr unvergleichliches Flair - genau wie John Neumeiers charmante Moderation des sechsstündigen Abends in gebrochenem Deutsch. Für viele seiner Bewunderer macht dies den besonderen Charme der Ballettrevue aus. Unter dem Motto "Märchen und Mythen" zeigten Solisten seines Ensembles und Spitzenstars aus Berlin, St. Petersburg, Mailand und New York am Sonntagabend Ausschnitte aus den Stücken der vergangenen Saison, aber auch einen repräsentativen Querschnitt durch sein Werk.

Vom "Nussknacker" zu "Romeo und Julia"

Szenen aus Neumeiers drei märchenhaft getanzten Tschaikowsky-Klassikern "Dornröschen", "Nussknacker" und "Schwanensee" standen ebenso auf dem Programm wie Pas de deuxs aus "Daphnis und Chloe", "A Cinderella Story", "Artus-Sage" und "Parzival". Glanzpunkte im weitgehend bekannten Repertoire setzten die Hamburg-Premiere der überarbeiteten Kopenhagener Fassung von "Die kleine Meerjungfrau" mit einer herausragenden Silvia Azzoni in der Titelrolle und das Star-Gastspiel in der "Kameliendame". Verhalten, doch darstellerisch wunderbar intensiv und tänzerisch brillant interpretierte Alessandra Ferri Marguerite Gautier. Mit dem großen, dunkelhaarigen Roberto Bolle als ihrem Armand hat sie ihren Traumpartner gefunden.

Das Ausnahmepaar bot ebenfalls in der Gala einen bejubelten Höhepunkt mit der Abschiedsszene von "Romeo und Julia" zur Tondichtung von Hector Berlioz. Die italienische Primaballerina beendet ihre Bühnenkarriere wie auch zwei Solistinnen vom Hamburg Ballett. Niurka Moredo tanzte das Opfer-Solo aus Neumeiers "Le Sacre" und Heather Jurgensen, 20 Jahre lang Mitglied in Neumeiers Compagnie, einen letzten Walzer, komponiert von George Balanchine, aus dessen New York City Ballet die Amerikanerin kam. Das Publikum feierte die Ballerina stehend und rief Jurgensen immer wieder vor den Vorhang.

Myhtos Ballett

"Ballett ist selbst zum Mythos geworden", sagte Neumeier, der vor kurzem Hamburger Ehrenbürger wurde. Nichts verkörpere ihn besser als der Sterbende Schwan. Uljana Lopatkina vom Mariinsky-Theater tanzte das Pawlowa-Solo und auch Polina Semionova vom Staatsballett Berlin demonstrierte die hohe Kunst der legendären russischen Kirov-Schule - bis heute der Inbegriff des klassischen Balletts.

Ekkehard Rossmann[dpa]

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