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Kultur: Bassenge: Von der Erschaffung der Welt

Hohe Qualität lässt sich gut verkaufen. Diese Erfahrung machte das Auktionshaus Bassenge bei seiner diesjährigen Herbstversteigerung, zu der neben den Katalogen mit alter und neuer Kunst auch eine Publikation mit 40 ausgewählten Werken aus drei Jahrhunderten erschien.

Hohe Qualität lässt sich gut verkaufen. Diese Erfahrung machte das Auktionshaus Bassenge bei seiner diesjährigen Herbstversteigerung, zu der neben den Katalogen mit alter und neuer Kunst auch eine Publikation mit 40 ausgewählten Werken aus drei Jahrhunderten erschien. Allein von diesem außergewöhnlichen Angebot konnten über 90 Prozent abgesetzt werden, vielfach zu Preisen, die weit über den Schätzwerten lagen. So übernahm der Frankfurter Kunsthandel die seltene Radierung "Venus und Mars" von Léon Davent aus der Schule von Fontainebleau für 170 000 Mark (Taxe 75 000 Mark). Die sieben Kupferstiche von Jan Harmenz. Muller zur "Erschaffung der Welt" nach Hendrick Goltzius, eine Inkunabel des niederländischen Manierismus, stiegen gar von 45 000 Mark auf 180 000 Mark und wanderte in eine deutsche Privatsammlung.

Das Interesse aus den Vereinigten Staaten war in diesem Jahr besonders groß: Jacques Bellanges manieristische Radierung der "Heiligen drei Frauen" ging für 55 000 Mark (geschätzt waren 28 000 Mark) ebenso nach New York wie der schöne liegende Akt "La négresse couchée" von 1658 von Rembrandt für 19 000 Mark (12 000 Mark). Dürers berühmter Kupferstich "Melencolia I" brachte erwartungsgemäß 24 000 Mark und ging an eine private Sammlung in Italien. In den New Yorker Kunsthandel verkauft wurde die vierte Jahresmappe der "Brücke"-Vereinigung (1909) mit drei Druckgrafiken von Karl Schmidt-Rottluff, allerdings für 48 000 Mark statt den erwarteten 60 000 Mark. Auch das abstrakte Aquarell "Welten" des "Sturm"-Künstlers Johannes Molzahn tritt für 39 000 Mark (Taxe 45 000 Mark) seine Reise über den Ozean an.

MK

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