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Kultur: Bemalte Ostereier

Bereits 1976 zeigte die Galerie Lietzow eine Ausstellung von Fotis.Bronzeplastiken des 1940 geborenen Bildhauers waren daraufhin mehrfach bei Godehard Lietzow und Karl-Horst Hartmann zu sehen.

Bereits 1976 zeigte die Galerie Lietzow eine Ausstellung von Fotis.Bronzeplastiken des 1940 geborenen Bildhauers waren daraufhin mehrfach bei Godehard Lietzow und Karl-Horst Hartmann zu sehen.Nun setzt die Galerie Hartmann & Noé die langjährige Zusammenarbeit fort.Fotis studierte in Athen und war in Berlin Meisterschüler von Bernhard Heiliger.Seit zehn Jahren lehrt er an der Universität von Thessaloniki.

Fotis strebt nach einer Synthese von Mensch, Natur und Maschine.Er orientiert sich dabei an der Grundform des menschlichen Körpers, der Gestalt des Baumes und der Säule.Im Mittelpunkt steht der Torso, für ihn Sinnbild des Menschen in seiner Unvollkommenheit.Fotis zeigt Metamorphosen der menschlichen Gestalt in Maschinenform und verleiht umgekehrt technischen Formen anthropomorphe Züge.Das Androgyne ist ein häufiges Thema, weibliche Torsi wirken in ihrer Grundstruktur vielfach phallisch.

Die Verschmelzung und Durchdringung von organischen, gelängten und geschwungenen Elementen mit geometrischen bis technoiden Formen führt oft zu zwiespältigen, eklektizistischen Ergebnissen.Die manierierten Formen stehen miteinander im Widerspruch, kommen selten ohne Reibungsverlust zueinander.Die extreme Glätte hochpolierter Oberflächen, teilweise goldglänzend oder dunkel patiniert, unterstreicht den Eindruck aufgesetzter Gefälligkeit.Neuere Skulpturen von 1997/98 wie "Akrobat" oder "Hammerwerfer" hat Fotis zu allem Überfluß mit Kalt-Emaille farbig gefaßt oder akzentuiert.

Bei "Eva: oder begriffsmäßige Schuldgefühle" reduziert er eine Liegende auf Röhrenformen, eine Schlaufe bildet den Kopf.Fotis hat sie vollständig in Weiß grundiert und mit türkis-schwarzen Punkt- und Streifenmustern überzogen.Die fatale Ostereierbemalung läßt die Skulptur vollends ins Dekorative abgleiten.Die Auflagenhöhe der Bronzen liegt bei fünf bis zwanzig Exemplaren (13 000 DM bis 65 000 DM).Bisweilen läßt Fotis Arbeiten auch in Neusilber oder Antimon gießen.Die Skulptur "Pubertät" von 1985 führte er hingegen zunächst in Marmor aus.Doch selbst sie kommt fünffach als Auflage in den Handel (32 000 DM).

Galerie Hartmann & Noé, Knesebeckstraße 32, bis 30.September; Dienstag bis Freitag 11-18.30 Uhr, Sonnabend 11-14 Uhr, Katalog 40 DM.

ELFI KREIS

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