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Kultur: Berlin baut auf

ARCHITEKTUR

Ein Jahrzehnt lang sonnte sich Berlin in dem Gefühl, im Brennpunkt der zeitgenössischen Architektur zu stehen – bis die Konjunktur erlahmte. Und doch: „Die Projekte, die in diesem Band versammelt sind, geben ein deutliches Signal: Es wird weiter gebaut“, schreibt Senator Strieder im Vorwort zu der von Philipp Meuser zusammengestellten Übersicht „Vom Plan zum Bauwerk. Bauten in der Berliner Innenstadt nach 2000“ (Verlagshaus Braun, Berlin 2002. 296 S., 650 Abb. 39,60 €). Die Übersicht ist allerdings cum grano salis zu nehmen: Durchaus nicht alles, was vollmundig vorgestellt und über die Medien verbreitet wird, nimmt am Ende auch gebaute Gestalt an – man denke nur an die unendliche Geschichte der Neubebauung des Alexanderplatzes. Der nimmt im vorliegenden Buch naturgemäß breiten Raum ein, hin und wieder werden ja auch Bauabsichten Kund getan. Es sind im übrigen nicht die umfassenden „Masterpläne“, sondern die konkreten Einzelprojekte, deren Realisierung in Aussicht steht, und geschickterweise verzeichnet das Buch auch bereits kürzlich vollendete Projekte wie diejenigen am Monbijouplatz in Mitte. Jeweils auf einer oder zwei Seiten des großformatigen Bandes werden die Vorhaben mit den Namen von Bauherr und Architekt, mit Angaben zur Geschossfläche und zur angestrebten Eröffnung vorgestellt . Dazu kommen natürlich Modellansichten, die beim Betrachter hervorrufen, was stets der Sinn solcher optimistischen Präsentationen ist: Lust darauf, das fertige Gebäude zu sehen und zu betreten. Als Überblick über den gegenwärtigen Planungsstand der Berliner Bautätigkeit ist das Buch jedenfalls ebenso unverzichtbar wie – beeindruckend.

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