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Wer kriegt Bär? Wim Wenders (Foto) hat seine Ehrenauszeichnung schon bekommen - doch seine Kollegen dürften am Samstag umso intensiver nach der Trophäe schielen.

© dpa

Berlinale-Blog: Bären, wem Ehre gebührt

Während die ersten Preisprognosen eintrudeln, lässt sich Cate Blanchett für "Cinderella" feiern, die Toten Hosen erweisen Wim Wenders einen Bärendienst - und der Blog blickt schon mal zurück. Der Berlinale-Tag im Überblick.

+++ Die Berlinale auf der Zielgeraden +++

Das Festival schwenkt in die letzte Kurve. Einstweilen werden heute um 21 Uhr in der Komischen Oper die schwul-lesbischen Teddy Awards verliehen - in diesem Jahr bekommt der notorische Filmbösewicht Udo Kier (70) den Ehren-Teddy für sein Lebenswerk. Am Samstag dann steht die große Preisverleihung an - und während Zuschauer, Kinofans und Filmschaffende rätseln, wer wohl dieses Jahr die begehrten Trophäen erhalten wird, weiß der Tagesspiegel längst Bescheid! Na gut, nicht wirklich. Aber zumindest schwingt sich die Redaktion zu hochseriösen Prognosen auf - und lässt noch einmal die Highlights, Tiefpunkte und schlechten Witze der 65. Ausgabe Revue passieren.

Indes ziehen auch die ersten Besucher ein Fazit, küren ihre persönlichen Gewinner - oder beschweren sich.

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Dass die diesjährige Berlinale einmal mehr ein Erfolg war, ist allerdings unbestritten. Zumindest, was den Ticket-Absatz betrifft: Kurz vor Abschluss des Festivals bahnt sich ein Kartenverkaufsrekord an. Bis Donnerstagabend seien 310 000 Tickets abgesetzt worden, teilen die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit. „Die Internationalität des Festivals ist in diesem Jahr erneut gewachsen“, sagt Direktor Dieter Kosslick. Es sei zugleich fest in der Stadt verankert. „Die Stars kommen gerne zur Berlinale und schätzen den Film-Enthusiasmus des hiesigen Publikums.“ Auch der Europäische Filmmarkt legt zu und meldet gute Verkäufe - darunter für die Wettbewerbsfilme „Elser“, „Taxi“ und „Knight of Cups“.

+++ "Cinderella" mit zauberhafter Cate Blanchett +++

Die ersten Reaktionen nach der Pressevorführung von "Cinderella"? "Wow", "beautiful, beautiful", "you make us dream". Es wurde geklatscht und gelacht - kaum jemand verließ zwischendurch den Saal. Was war das nur für ein märchenhafter Freitagmittag.

Cate Blanchett erzählte in der Pressekonferenz, dass sie Berlin liebe, dass sie oft und gerne hier sei. "Ich war zu Weihnachten mit meiner Familie fünf, sechs Wochen hier. Die Wirtschaft blüht hier wegen des kulturellen Reichtums." Eine Journalistin zu Cate Blanchett: “Als ich Ihren Namen im Cast las, dachte ich, Sie spielen die Cinderella!” Die Schauspielerin bedankt sich, sagt aber später: "Für die Rolle bin ich zu alt."

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Zum Film sagte Regisseur Kenneth Branagh: "Es ging mir um Eigenschaften wie Mut, Freundlichkeit und Psychologie. Wenn ein Kind das erste Mal jemanden verliert, den sie liebt, das ist furchtbar."

„Cinderella“-Darstellerin Lily James (25) sagte über die prachtvollen Kostüme von Sandy Powell: „Natürlich spielen die Kleider fast mehr als man selbst.“ Aber die Kostüme seien auch unbequem gewesen. Ihre Kollegin Helena Bonham Carter (48) witzelte: „Wehe, man musste auf die Toilette.“

+++ Märchen läuft außer Konkurrenz +++

Vom Tellerwäscher zum Millionär? Ach was, von der Linsenzählerin zur Prinzessin! Kenneth Branagh, Spezialist für Shakespeare-Verfilmungen und Fernseh-Wallander, stellt seine Märchenverfilmung „Cinderella“ im Wettbewerb vor – um 19 Uhr im Berlinale-Palast. Natürlich außer Konkurrenz, die haben Märchen ja nicht. Begleitet wird er von einer illustren Darstellerriege, made in Hollywood. Aschenputtel Lily James, Cate Blanchett als böse Stiefmutter, Helena Bonham Carter als gute Fee, Stellan Skarsgård und Richard Madden als der superschöne Prinz.

Die Premiere des Märchenfilms weckt bei der Berlinale Nostalgie: Bei der allerersten Berlinale im Jahr 1951 begeisterte der Disney-Animationsfilm „Cinderella“ das Publikum und bekam einen Bären in der Kategorie bester Musikfilm. Hach ja.

Cinderella (Lily James, links) wird von ihrer Stiefmutter (Cate Blanchett) wie eine Dienerin behandelt.
Cinderella (Lily James, links) wird von ihrer Stiefmutter (Cate Blanchett) wie eine Dienerin behandelt.

© promo

+++ Die letzten Filme im Wettbewerb +++

Im Festivalwettbewerb starten die letzten Kandidaten: Der vietnamesische Regisseur Di Phan Dang ist mit „Unsere sonnigen Tage“ im Wettbewerb dabei, angekündigt als „magische Liebesgeschichte“, die in den späten 90er Jahren spielt (Premiere 16.00 Uhr).

Aus Japan kommt der Film „Chasukès Journey“ von Sabu (Premiere 22.00 Uhr). Der verspricht eine Mischung aus Melodram, Gangsterfilm, Liebesabenteuer und Slapstick. Mal sehen, wie fit die Juroren heute sind. Darren Aronofsky, Daniel Brühl und Audrey Tautou waren gestern Abend nämlich auf der Forum-Party in der Volksbühne.

Großer Bahnhof auch für eine Heldin des deutschen Autorenkinos.

Um 15 Uhr zeigt Margarethe von Trotta im Haus der Berliner Festspiele den Film „Die abhandene Welt“. Damit kehrt Margarethe von Trotta zu jenem Schwestern-Thema zurück, das sie bereits in ihren international viel beachteten Filmen "Schwestern" oder "die Balance des Glücks" und "Die bleierne Zeit" verhandelt hatte.

Margarethe von Trotta war die erste Frau, deren Film bei einer Berlinale-Eröffnungsgala gezeigt wurde - das war 1995 das Drama „Das Versprechen“. Zur Premiere um 15 Uhr im Haus der Berliner Festspiele werden Katja Riemann, Barbara Sukowa, Matthias Habich, Gunnar Möller, Tom Beck und Karin Dor erwartet.

+++ Ein Ehren-Teddy für Udo Kier +++

Später, um 21 Uhr, werden in der Komischen Oper die schwul-lesbischen Teddy Awards verliehen - in diesem Jahr bekommt der notorische Filmbösewicht Udo Kier (70) den Ehren-Teddy für sein Lebenswerk. Er hat in mehr als 200 Filmen mitgespielt, bei Andy Warhol, Lars von Trier und Christoph Schlingensief. Die schwul-lesbische Auszeichnung, der laut Veranstalter wichtigste queere Filmpreis der Welt, wird bei der Gala in der Komischen Oper (21.00 Uhr) zum 29. Mal vergeben. Sie geht an Filme und Menschen, die sich vorbildhaft für die Gleichstellung Homosexueller einsetzen. Außerdem ist die Verleihung eine der großen Partys bei der Berlinale. Der zur Berlinale-Eröffnung noch im Skiurlaub weilende Ex-Regierende Klaus Wowereit kommt. Ebenso Spitzen der Bewegung wie Rosa von Praunheim und Fußballer Thomas Hitzelsperger.

Er ist ein Lustiger, der Udo Kier, ein Lässiger, schreibt die Kollegin Gunda Bartels: "Potsdamer Platz, Golden Bear Lounge im Hyatt Hotel. Noch zehn Minuten bis zum Treffen mit Udo Kier. Natürlich sitzt er als Erstes da. 25 Jahre in Hollywood haben ihm die Pünktlichkeit nicht austreiben können. Auch nicht den kölschen Zungenschlag. „Setz dich, wat willste trinken?“ Sie, du, das sind Unterschiede, die ein Global Player aus Kölle nicht macht. Im Film ist er der Seltsame, der Böse – Todescampkommandeur, Vampir, Teufel, Nazi. Im Leben ist er ein Lieber. Ein Tierfreund, der sich daheim in Palm Springs kurz vor Weihnachten einen neuen Hund aus dem Tierheim geholt hat. Ein Kunstfreund, der die ihm persönlich gewidmeten Werke von Warhol, Hockney, Polke, Mapplethorpe oder Liechtenstein nie verkaufen würde." Lesen Sie ihre Begegnung mit dem Schauspieler hier ausführlich nach.

+++ Wim Wenders, Gratulation! +++

Wim Wenders hat seine Auszeichnung schon erhalten - und selbst die Toten Hosen waren dabei.

Am späten Abend wurde ihm im Berlinale-Palast der Ehrenbär für sein Lebenswerk überreicht. Es ist nicht der erste Berlinale-Preis, mit dem seine Arbeit prämiert wird: Im Jahr 2000 erhielt sein Film „The Million Dollar Hotel“ einen Silbernen Bären. „Sein genreübergreifendes und vielseitiges Werk als Filmemacher, Fotograf und Autor hat unser Filmgedächtnis geprägt.“ Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte: „Berlin ist stolz und dankbar, dass einer der ganz großen Filmschaffenden unser Mitbürger ist.“ Mit seinem Filmklassiker „Der Himmel über Berlin“ habe Wim Wenders der einst geteilten Metropole ein unvergessliches filmisches Denkmal gesetzt. Mehr können Sie hier nachlesen.

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