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Berlinale: Der Vorhang geht auf

Berlin ist wieder Treffpunkt von Cineasten aus aller Welt. Die Berlinale wird am Abend mit einer Gala und dem französischen Wettbewerbsbeitrag "La Vie en Rose" über das Leben von Edith Piaf eröffnet.

Berlin - Bei den 57. Internationalen Filmfestspielen werden bis zum 18. Februar über 370 Produktionen aus mehr als 50 Ländern gezeigt und zahlreiche Filmstars erwartet. Am Abend soll das Festival im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz mit dem französischen Film "La Vie en Rose" über das Leben von Chanson-Legende Edith Piaf eröffnet werden. Über den roten Teppich wollen bei winterlichem Wetter neben Regisseur Olivier Dahan und den Schauspielern Marion Cotillard, Sylvie Testud, Emmanuelle Seigner und Jean Pierre Martins zahlreiche deutsche Prominente aus Film und Fernsehen schreiten.

Piaf-Darstellerin Cotillard ("Ein gutes Jahr") hat ihre Rolle nach eigenem Bekunden auch nach Drehschluss nicht so schnell ablegen können. "Es hat ein bisschen gedauert, wieder ich selbst zu werden", sagte sie. Sie habe einige Wochen gebraucht, um kleine Eigenheiten der Piaf wieder verblassen zu lassen. "Wenn Sie vier Monate im Entenschritt gelaufen sind, brauchen Sie ein wenig Zeit, um wieder normal zu gehen."

"Yella" als deutscher Beitrag am Start

Im Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären sind neben "La Vie en Rose" in diesem Jahr 21 weitere Filme, darunter der deutsche Beitrag "Yella" von Christian Petzold und die deutsch-österreichische Ko-Produktion "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky. Die Preise werden am 17. Februar verliehen.

Jury-Präsident und Regisseur Paul Schrader ("Ein Mann für gewisse Stunden") stellt sich auf eine konfliktfreie Jury-Arbeit ein. Er erwarte sogar eine "schrecklich harmonische" Runde. Schrader zur Seite stehen die Schauspieler Willem Dafoe, Gael Garcia Bernal, Hiam Abbass und Mario Adorf sowie Produzentin Nansun Shi aus Hongkong und die dänische Cutterin Molly Malene Stensgaard.

Diskussionen um "Lost in Beijing"

Weiter für Spannung sorgt der chinesische Wettbewerbsfilm "Lost in Beijing". Bis zur Eröffnung war unklar, in welcher Version der Film im Wettbewerb gezeigt wird, wie Jury-Mitglied Nansun Shi sagte. Die chinesischen Behörden hatten die Teilnahme der Produktion zunächst untersagt, später eine Erlaubnis signalisiert, wenn Regisseurin Li Yu und Produzent Fang Li Änderungen vornehmen.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) würdigte den Stellenwert der Berlinale für den deutschen und internationalen Film. Zugleich betonte er, die deutliche Steigerung des Marktanteils deutscher Kinoproduktionen im vergangenen Jahr auf 25,8 Prozent sei ein "fantastisches Ergebnis und Ausdruck dafür, dass Qualität und wirtschaftlicher Erfolg sich nicht ausschließen". Mit dem neuen Deutschen Filmförderfonds (DFFF), bei dem 180 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre zur Verfügung stünden, solle dieser Trend stabilisiert und ausgebaut werden.

Großes Staraufgebot

Das Interesse an der Berlinale ist nach Angaben der Veranstalter so groß wie nie. Für die aktuelle Ausgabe gingen rund 5000 Film-Anmeldungen ein. Das Festival erwartet fast 19.000 Fachbesucher, davon 3800 Journalisten, aus 116 Ländern. Für die kommenden Tage sind Filmstars wie Clint Eastwood, Arthur Penn - der den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhält -, Lauren Bacall, Cate Blanchett, Jennifer Lopez, Matt Damon und Robert de Niro angekündigt.

Am Vormittag wurde der European Film Market (EFM), der zentrale filmwirtschaftliche Bereich des Festivals, eröffnet. Rund 260 Unternehmen der Filmbranche aus fast 50 Ländern mit 115 Marktständen stellen sich vor. (Von Nathalie Waehlisch, ddp)

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