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Szene aus "Maman Colonelle", dem Siegerfilm der Tagesspiegel-Leserjury.

© Cinédoc Films/Dieudo Hamadi

Berlinale Forum: Herz trifft Kante

Tough, voll Energie und immer mit großer Handtasche unterwegs: Maman Colonelle in Dieudo Hamadis Film.

Die große Handtasche darf selbst beim härtesten Einsatz nicht fehlen. Und auch sonst zeigt sich die Frau in der blau- schwarzen Uniform mit großer Sonnenbrille und, ja, orange gefärbtem Haar modisch cool. Tough ist sie auch. Denn Madame Colonelle Honorine Munyole ist Chefin einer kleinen Taskforce, mit der die Polizei der Demokratischen Republik Kongo gegen die Misshandlung von Frauen und Kindern antritt. Ihr Leid macht Honorine bald zu ihrer Sache, was nicht einfach ist in einer Gesellschaft, die den Krieg verdrängt. Als die Polizistin versucht, das karge Budget durch eine Sammelaktion auf dem Markt zu stärken, trifft ihre flammende Ansprache auf leere Blicke, der Klingelbeutel bleibt leer. Viele der Opfer selbst sind in Apathie erstarrt. Und dann kommt ein ganzer Bus organisierter und krückenbewehrter Kriegsversehrter, die behaupten, die einzig „echten“, weil von der Regierung anerkannten Opfer zu sein.

Gedreht hat den beobachtend direkt angelegten Film Dieudo Hamadi, ein Filmemacher aus Kisangani. Man lässt sich gerne anstecken von der Energie dieser Frau, die als Witwe zu Hause noch sieben Kinder (darunter drei adoptierte) versorgt.

15.2., 19.30 Uhr (Zoo-Palast 2), 16.2., 14 Uhr (AdK), 18.2., 17.30 Uhr (Arsenal 1)

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