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Berlinale: "Lost in Beijing" in Originalversion

Der umstrittene chinesische Berlinale-Wettbewerbsbeitrag "Lost in Beijing" wird am Freitag in seiner Originalversion gezeigt. Die chinesischen Behörden hatten die Teilnahme der Produktion an der Berlinale zunächst untersagt.

Berlin - Regisseurin Li Yu erzählt in dem Film in 112 Minuten die Geschichte eines Mädchens, dass von ihrem Arbeitgeber vergewaltigt wird. Ihr Mann erpresst daraufhin den Unternehmer. Als die junge Frau schwanger wird, verlangt ihr Mann noch mehr Geld, verspricht dem Unternehmer und seiner Frau dafür aber das Kind.

Die chinesischen Behörden hatten die Teilnahme der Produktion an der Berlinale zunächst untersagt, später aber eine Erlaubnis signalisiert, wenn Änderungen vorgenommen würden. Bei der Eröffnung der Internationalen Filmfestspiele war noch unklar gewesen, in welcher Version "Lost in Beijing" im Wettbewerb gezeigt werde - in der Originalversion oder in der auf 97 Minuten gekürzten Fassung.

Umstritten sind die Gründe der Zensur. Laut "Hollywood Reporter" wollen die chinesischen Behörden mit Blick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking ein Negativimage verhindern. Dem Filmvertrieb zufolge enthält "Lost in Beijing" neben der Vergewaltigungsszene auch sehr offene Sex-Szenen.

Im vergangenen Jahr hatte Regisseur Lou Ye seinen Film "Summer Palace", in dem es unter anderem um das Massaker auf dem Tiananmen-Platz in Peking von 1989 ging, auf dem Festival von Cannes gezeigt und danach ein Arbeitsverbot in China erhalten. (tso/ddp)

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