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Die All-Star-Band Half Girl.

© Promo

Berliner Band Half Girl: Monster und Mädchen

Ein Familientreffen der Berliner Indieszene: Die Band Half Girl zelebriert mit einem wunderbaren Konzert und vielen Freunden ihr Debütalbum.

Die Debütsingle der Berliner Band Half Girl ist nun auch schon wieder gut drei Jahre alt. Man habe, so erzählt Sängerin Julie Miess irgendwann an diesem Abend, an dem nun doch noch die Veröffentlichung des Debütalbums „All tomorrow’s monsters“ gefeiert wird, zwischenzeitlich als Band das „Mojo“, das Glück, verloren. Glücklicherweise hat man es ganz offensichtlich wiedergefunden. Die Platte ist schließlich fertig geworden, und Half Girl zelebriert sie mit ihrem Konzert ganz wunderbar.

Damit keine Langeweile aufkommt, wird der Abend im Club Ausland im Prenzlauer Berg mit revueartigen Elementen garniert. Half Girl, eine Art All-Star-Band mit ehemaligen Mitgliedern von Acts wie Mondo Fumatore, Die Heiterkeit und Britta, hauen ihren an Joan Jett, Hard Rock und den Rrriot Girls orientierten Rock raus. Dazwischen werden immer wieder befreundete Acts auf die Bühne gebeten. Das macht die Veranstaltung zu einer Art Familientreffen der Berliner Indieszene. Auf diese Weise bekommt der Konzertbesucher für den Preis eines Half-Girl-Tickets auch noch ein paar Songs von Jens Friebe und Band vorgesetzt. Julia Wilton, bekannt von den Pop Tarts und Das Bierbeben, präsentiert ein paar ihrer charmanten Solostücke, eher elektronisch und discoid und so gar nicht zu dem erdigen Rock von Half Girl passend. Aber das ist ja vielleicht auch gerade das Schöne an diesem Abend.

Lemmy, I'm a feminist

Je länger das Konzert, desto ausgelassener wird die Stimmung. Sängerin Julie Miess kriegt sich mit ihrem badischen Akzent bald gar nicht mehr ein vor Begeisterung, bedankt sich nach jedem Song ausgiebig bei Band, Publikum und sicherlich auch dem Geist von Motörhead-Lemmy, der über dem Konzert schwebt und dem sie mit ihrer Band einst ihre erste Single mit dem Titel „Lemmy, I’m a feminist“ gewidmet hat. Die Nummer gibt es am Ende natürlich auch noch. Alle Beteiligten, inzwischen schon angeschickert, müssen nochmals mit auf die Bühne und in den Backgroundchor. Und dann noch einmal alle im Mitgrölmodus, damit der alte Rocker da oben, der zum Schluss auch nicht mehr richtig gut gehört hat, es wirklich mitbekommt: „Lemmy, I’m a feminst.“

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