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Kultur: Berliner Bühnen erleben einen Publikumsansturm

Alle Jubeln. Ein Wahnsinnsmonat.

Alle Jubeln. Ein Wahnsinnsmonat. Ein warmer Frühlingsregen, mitten im Winter. Die Berliner Bühnen registrieren einen Treibhauseffekt, und zwar einen deutlich messbaren. Als Erster und am lautesten jubelt naturgemäß Claus Peymann. Mit 92, 8 Prozent Platzauslastung und einer Einnahme von 282 969 Mark habe das Berliner Ensemble das beste Januar-Ergebnis seiner Geschichte zu verzeichnen. Dass man am BE die ersten drei bis vier Jahrzehnte in Ost-Mark abrechnete, sei hier gütlich verschwiegen. Denn wir haben Theaterfrühling! An der Schaubühne sind die Inszenierungen der neuen Direktoren Waltz und Ostermeier bis Ende Februar bereits wieder ausverkauft, auch wenn "Personenkreis 3.1" zum Beispiel nicht unbedingt eine Boulevardkomödie und auch kein einschlägiger Klassiker ist. Egal, die Leute rennen ins Theater. Sie rannten schon, bevor Peymann, der Retter des Bürgertums, und Ostermeier, der Rächer der Enterbten, in ihren neuen Häusern loslegten. Die Volksbühne meldet mit 71,5 Prozent Platzauslastung für 1999 - trotz dreimonatiger Spielpause - ein großartiges Ergebnis. Soeben erreicht uns diese Meldung: Die Deutsche Oper Berlin feiert mit 86 Prozent die beste Besucherquote im Vergleich zum Januar der Vorjahre. Gute Nachrichten aus der Bismarckstraße sind selten. Alles blüht. Jetzt darf kein Frost mehr kommen. Jetzt kann das Theater nicht mehr voller werden, sondern nur noch besser.

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