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Berliner Bühnenstatistik: Zahl der Theaterbesuche stagniert

Kulturstaatssekretär Tim Renner freut sich, dass im letzten Jahr 3,1 Millionen Zuschauer die Berliner Bühnen besuchten. Was er verschweigt: Die Zahlen stagnieren.

Die 35 staatlich geförderten Theater, Orchester und Tanzkompanien von Berlin konnten 2015 insgesamt 3,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen. Es wurden 429 Premieren gefeiert, die Zahl der angebotenen Vorstellungen lag bei 9484. Das vermeldet am Donnerstag stolz Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner, und vergisst nicht, gleich noch die Politik seines Chefs Michael Müller zu loben, der dafür gesorgt hat, „dass Berlin in diesem Doppelhaushalt auch in die Erhöhung der institutionellen Förderung investiert“.

200 Vorstellungen mehr

Was Renner in seiner offiziellen Mitteilung nicht liefert, sind Vergleichszahlen zu den vergangenen Jahren. Wer sich die besorgt, sieht, dass die kulturellen Besucherströme nicht mit der rasanten Entwicklung der Tourismuszahlen mithalten können, sondern auf hohem Niveau stagnieren. Die 2014 ebenfalls gezählten 3,1 Millionen Ticketkäufer verteilten sich lediglich anders, weil damals 446 Neuproduktionen herauskamen, aber nur 9283 Aufführungen stattfanden.

Zu den Verlierern gehört der Friedrichstadt-Palast, der 2013 522 000 Menschen anzog, 2014 dann nur 476 000 und 2015 470 000. Von 196 000 Besuchern im Jahr 2013 rutschte das Berliner Ensemble auf 187 000 (2014) und zuletzt 175 000 (2015) ab. Die Volksbühne verzeichnet für 2014 und 2015 mit 143 000 Gästen konstante Zahlen, hatte 2013 aber noch 155 000 Zuschauer erreicht.

Gorki-Theater gewinnt

Das Maxim Gorki Theater dagegen konnte seit 2013 in der Publikumsgunst um ein fast Drittel zulegen, von 69 000 auf 100 000. Die Komische Oper verkaufte 2015 208 000 Tickets, 2013 waren es nur 190 000 gewesen. Nahezu gleichbleibend beliebt sind die Berliner Philharmoniker mit 263 000 verkauften Karten (2013: 260 000, 2014: 264 000).

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