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Kultur: Berliner Mäzen

Dieter Rosenkranz erhält das Bundesverdienstkreuz

Eine große Auszeichnung, kein großer Termin: Dass Dieter Rosenkranz das Bundesverdienstkreuz am Bande, das ihm der Bundespräsident verliehen hat, vom Regierenden Bürgermeister gestern im Amtszimmer überreicht wurde, passt zu diesem bedeutenden Mäzen. Denn er ist, sozusagen mit Vorsatz, die vermutlich unbekannteste bekannte Gestalt im Berliner Kultur- und Stiftungswesen. Seitdem er vor bald zehn Jahren in die Stadt zurückkehrte, in der er 1925 geboren wurde, hat er vieles möglich gemacht, was ohne ihn nicht möglich gewesen wäre, doch allemal aus dem Hintergrund. Er steht hinter der Stiftung Zukunft Berlin, die mit ihm zu einem breit agierenden Instrument bürgerschaftlichen Engagements geworden ist, hat von 2008 bis 2010 das Experiment der Temporären Kunsthalle finanziert und zahlreiche Museen mit Werken aus seiner Sammlung bereichert.

In dieser Art der Teilnahme am öffentlichen Leben verbindet sich geschäftlicher Elan – Rosenkranz ist ein erfolgreicher Unternehmer – mit der Gewissensbildung, die ihm das Aufwachsen im Wuppertaler Protestantismus einprägte. Dazu sein Begriff deutscher Geschichte: Rosenkranz, obwohl kein Jude, versteht sein Mäzenatentum in der Tradition der großen jüdischen Sammler und Mäzene Berlins. Auch deshalb sind er und seine Frau, beide Liebhaber junger Kunst, nach Berlin gekommen. Rdh.

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