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Berliner Schloßplatz: Mittelalterlicher Turm freigelegt

Bei Ausgrabungen auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Stadtschlosses haben Archäologen Gemäuer eines mittelalterlichen Münzturmes freigelegt. Der soll aber noch diesen Sommer wieder zugeschüttet werden.

Berlin - Die Funde hätten neue Erkenntnisse über Beschaffenheit und Zustand des Baugrundes erbracht, sagte Archäologe Peter Fuchs vom Landesdenkmalamt in Berlin. Die Erkenntnisse flössen in die Planungen für das Humboldtforum und die U-Bahnlinie 5 auf dem Gelände ein.

Die Funde würden allerdings noch in diesem Sommer wieder verschüttet, kündigte Fuchs an. Eine Bewässerung und Klimatisierung der Fundstätte sei zu kostspielig. Unter der Erde seien die denkmalgeschützten Überreste aus dem Mittelalter bestens für die Nachwelt aufgehoben.

Weitere Ausgrabungen geplant

Nach einer über zehnjährigen Pause sind laut Fuchs für den Sommer weitere Ausgrabungen eines weiteren, noch nicht erschlossenen Schlossgemäuers geplant. Bisher waren bis 1995 von den Überresten der Schlossruine Teile des Kellergeschosses freigelegt worden.

Der jetzt freigelegte Turm wurde den Erkenntnissen zufolge um 1450 erbaut, wechselte mehrmals seine Gestalt und Funktion als Wasser- und Münzturm. Nach einem gescheiterten Umbau wurde der Turm mit einer geschätzten Höhe von über 60 Metern ab 1706 abgerissen. Um den feuchten Baugrund des Turms standhafter zu machen, ließ der preußische Architekt Andreas Schlüter (1660-1714) etwa 7000 Holzpfähle in den Untergrund rammen. Einige dieser Gründungspfähle von fünf Metern Länge und zirka 40 Zentimetern Durchmesser konnten ebenfalls freigelegt werden. (tso/ddp)

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