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Kultur: Bernsteinzimmer-Stücke reisen nach Russland

Aus dem berühmten Bernsteinzimmer in St. Petersburg erhält der russische Präsident Wladimir Putin am Sonnabend von Deutschland ein Mosaik und eine Kommode zurück.

Aus dem berühmten Bernsteinzimmer in St. Petersburg erhält der russische Präsident Wladimir Putin am Sonnabend von Deutschland ein Mosaik und eine Kommode zurück. Staatsminister Michael Naumann und der Bremer Bürgermeister Henning Scherf werden die Stücke im Staatlichen Museum Zarskoje Selo übergeben, verlautete am Dienstag aus diplomatischen Kreisen in Moskau. Im Gegenzug hat das russische Kulturministerium die Ausfuhr von 101 "Beutekunst"-Zeichnungen der Bremer Kunsthalle erlaubt, die seit 1993 in der Deutschen Botschaft in Moskau lagern.

Die beiden SPD-Politiker Naumann und Scherf werden am Donnerstag zu Gesprächen über den seit Jahren andauernden "Beutekunst"-Streit in Moskau erwartet. Voraussichtlich werden die verpackten und versiegelten Bremer Zeichnungen in nächster Zeit unter fachmännischer Aufsicht nach Deutschland gebracht, jedoch wohl nicht von Naumann und Scherf mitgenommen werden. Russische Experten hatten die Zeichnungen, darunter Werke von Dürer, Goya und Toulouse-Lautrec, in der deutschen Botschaft untersucht. Die Kunstwerke waren 1993 von einem russischen Offizier in die Botschaft gebracht worden. Er hatte sie nach eigenen Angaben 1945 eigenmächtig aus Deutschland mitgenommen.

Das Original des legendären Bernsteinzimmers ist seit Kriegsende verschollen. Deutsche Soldaten hatten es 1941 im Katharinenpalast von Zarskoje Selo abmontiert und in ins damalige Königsberg geschafft. Nach 1945 verlor sich die Spur der kostbaren Wandtäfelungen. Das Original des Bernsteinkabinetts war 1716 ein Geschenk des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peter I.

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