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BESETZUNGSzettel: Lady Madonna

Frederik Hanssen über die Neue an der Komischen Oper

Das sind die Momente, von denen Kritiker träumen: Da tritt eine völlig unbekannte Sängerin auf die Bühne – und elektrisiert sofort den ganzen Saal. Sollte das die Stimme der Zukunft sein? Sollte hier eine Künstlerin stehen, von der man später, wenn sie die ganz große Karriere gemacht hat, sagen kann: Die habe ich schon damals gehört, beim Neujahrskonzert der Komischen Oper 2007!

Die Arie, die Erika Roos zum Jahreswechsel vortrug, war nichts Spektakuläres, ein schlichtes Stück aus Samuel Barbers „Vanessa“: Doch die 26-jährige Schwedin gab „Must the winter come so soon“ eine ungeheuere Tiefe, lud jeden Ton mit Bedeutung auf, tauchte die Verse mit feinem Gespür mal in warmes Licht, mal in düsteren Schatten. Gleichzeitig konnte man sich dieses metallisch schimmernde Organ sofort in den verschiedensten Titelpartien des klassischen Repertoires vorstellen. Auch wenn Erika Roos optisch (noch) nicht ganz mit der durchtrainierten Solistentruppe des Hauses mithalten kann – bei dieser Begabung musste man einfach zugreifen: Derzeit singt sie die Königin in Paul Dessaus Verurteilung des Lukullus, ab dem 8. März wird sie dann als Agathe im „Freischütz“ zu erleben sein. Herzlich willkommen!

Komische Oper, Mo 14.1.,

19 Uhr, ab 8 €

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