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BEWEGUNGS melder: Verwirrte und Konfuse

Sandra Luzina fühlt sich ertappt

Von Sandra Luzina

Nico and the Navigators – das klingt wie der Name einer Popband. Doch bei den Navigators handelt es sich um eins der eigenwilligsten und auch erfolgreichsten Ensembles der Berliner Szene. Die Regisseurin Nicola Hümpel, unterstützt von ihrem famosen Mitstreiter, dem Bühnenbildner Oliver Proske, ersinnt ein wundersam-surreales Bildertheater. Die präzise choreografierten Szenen balancieren zwischen vergnüglichem Slapstick und philosophischem Nonsense. Und so herrlich versponnene Darsteller findet man sonst kaum auf der Bühne. Ihr Erfolgsstück Kain, Wenn & Aber zeigen Nico and the Navigators nun noch einmal für drei Vorstellungen in Berlin. Nicht in den angestammten Sophiensälen, sondern im Radialsystem. Selten werden die alltäglichen Entscheidungsnöte von Thirtysomethings in der Multi-Options-Gesellschaft so umwerfend komisch dargestellt. „Die erste Entscheidung heißt, zu mir selbst, mutig, allein ...“, so beginnt das Stück um die Lust und Last der Selbstbestimmung. Natürlich schleichen hier auch notorisch entscheidungsschwache Grübler, Drückeberger und Umfaller über die Bühne – eine kleine Typologie der Verwirrten und Konfusen, bei der sich jeder mal ertappt fühlen kann.

Radialsystem, Fr-So 5.-7. 10., 20 Uhr, 18-22 €, erm. 14 €

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