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Kultur: Birgit Brenner

Birgit Brenner galt bisher als Künstlerin, die weiß, was Frauen nicht mögen. Hosen, die dicke Hintern machen zum Beispiel, oder schlimmer: bindungsscheue Männer und eine Welt, die zu viel ist für all jene verwirrten und suizidgefährdeten Wesen, die durch Brenners Werk geistern.

Birgit Brenner galt bisher als Künstlerin, die weiß, was Frauen nicht mögen. Hosen, die dicke Hintern machen zum Beispiel, oder schlimmer: bindungsscheue Männer und eine Welt, die zu viel ist für all jene verwirrten und suizidgefährdeten Wesen, die durch Brenners Werk geistern. Tragisch allerdings hat die 1964 geborene Berliner Künstlerin ihre fragmentarischen Psychodramen noch nie enden lassen.

In ihren Rauminstallationen und Papierarbeiten kippt der weibliche Wahnsinn oft genug ins Komische, und sei es in der schönen Zeile „Ich war blond“. Doch nun hat Brenner für ihre inzwischen sechste Einzelausstellung in der Galerie Eigen + Art ein neues Thema gewählt: die Armut. Und dieses Mal geht es auch um Männer.

Dennoch ähneln die formalen Mittel der Künstlerin denen früherer Arbeiten: Wieder verwandelt sie die Galerie mit Pappschildern, Paketband, Holzleisten, Digitalprints und Texten in eine Art Bühne (Preis auf Anfrage). Wieder lässt ihr böser Humor in Abgründe blicken, besonders der ihrer Ölzeichnungen (je 1200 Euro). Und erneut droht den Protagonisten der Nervenzusammenbruch. Verständlicherweise. Denn wie schon in Birgit Brenners vertrautem Frauenkosmos dreht sich auch hier alles um eines: um das ganz normale Leben, das einen verrückt machen kann (Auguststraße 26, bis 23. Juni, Dienstag bis Sonnabend 11-18 Uhr).

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