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Bitomsky-Nachfolge: Auf Kurs

Kunst und Kommerz: Der Filmemacher Jan Schütte wurde zum Direktor der Berliner Film- und Fernsehakademie ernannt. Er tritt sein Amt am 1. Spetmeber 2010 an.

Bei der gestrigen Kuratoriumssitzung der Berliner Film- und Fernsehakademie wurde Jan Schütte zum Leiter der Hochschule ernannt. Der vielfach für seine Filme ausgezeichnete 52-Jährige tritt am 1. September sein Amt an. Barbara Kisseler, Kuratoriumsvorsitzende und Senatskanzleichefin, erklärte, dass damit „ sowohl ein frischer Impuls gegeben als auch die bewährte Arbeit des Kollegiums fortgesetzt wird“. Um die Nachfolge von Hartmut Bitomsky gab es Streit: Die Studenten protestierten; sie hätten die Kamerafrau und dffb-Dozentin Sophie Maintigneux bevorzugt. Ein schwer verständlicher Streit, um Formalien, um das Mitbestimmungsmodell der dffb (das aber nicht unbedingt die Berufung des Direktors einschließt), die Frage: Hausbewerbung oder Auswärtiger (Schütte lehrte in Ludwigsburg sowie zurzeit in Cambridge) und auf den ersten Blick auch um den Kurs der Schule. Kunst oder Kommerz: ein Gegensatz, der sich jedoch beim besten Willen nicht an der Wahl zwischen Schütte oder Maintigneux festmachen lässt. Als Regisseur von „Drachenfutter“, „Auf Wiedersehen Amerika“ oder „Abschied. Brechts letzter Sommer“ ist Schütte ein ausgewiesener Autorenfilmer, kein bisschen weniger als Maintigneux, die mit Rohmer und Godard gearbeitet hat. Auch bei Schüttes SchwarzWeiß-Film „Winckelmanns Reisen“ (1990) führte sie die Kamera.

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