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Kultur: Blonde Beauty - Nur ein Mädchen-Pferde-Film?

Mal bei Seite mit allen Vorurteilen über Mädchen und Pferde und vor allem über Mädchen-und-Pferde-Filme: "Sherdil" hat nichts mit Pferdeposterkitsch und Black-Beauty-Romantik zu tun. Oder fast nichts.

Mal bei Seite mit allen Vorurteilen über Mädchen und Pferde und vor allem über Mädchen-und-Pferde-Filme: "Sherdil" hat nichts mit Pferdeposterkitsch und Black-Beauty-Romantik zu tun. Oder fast nichts. Denn einen prächtigen schwarzen Araberhengst (namens Sherdil) gibt es natürlich, und, zugegeben, auch ein vierzehnjähriges Mädchen (namens Sanna) mit bilderbuchblonden Korkenzieherlöckchen. Und, es stimmt ja, vor dem kitschbannbelegten David-Hamilton-Weichzeichner für die alte Koppel, auf der Sanna den abschlachtungsbedrohten Sherdil versteckt hält, ist die 24jährige Regisseurin Gita Mallik genauso wenig zurückgeschreckt wie vor dem jungfräulich weißen Kleidchen, in dem das Mädel ihren Rappen zureitet. Trotzdem ist die Kluft zwischen "Sherdil" und herkömmlichen Mädchenpferdefilmen weiter als jedes Pferd springen könnte: Weil Rebecka Liljeberg (die aus "Fucking Amal") so wunderbar genervt gucken kann und zum Glück außer Pferden noch anderes Mädchentypisches wie Jungs und Freundinnen im Kopf hat. Weil Sherdil ein ganz normales Pferd ohne menschliche Zusatzeigenschaften bleiben darf. Und weil die Geschichte bis zum letzten Augenblick in der Schwebe zwischen glüclkichem und tragischen Ausgang bleibt. Und überhaupt, wer hat eigentlich etwas gegen Filme über Mädchen und Pferde?Heute 14 Uhr (Zoo-Palast), 16.2. 16 Uhr (Zoo-Palast), 17.2 15 Uhr (FaF), 20.2. 11 Uhr (CinemaxX 4)

Jörg Königsdorf

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