zum Hauptinhalt

Bob Dylan wird 70: Bücher und Termine

Niemand hat so ausführlich über Bob Dylan geschrieben wie Greil Marcus, der Schriftgelehrte des Rock. Zum Jubiläum ist sein „Basement Blues – Bob Dylan und das alte, unheimliche Amerika“ bei Rogner & Bernhard in einer Neuausgabe erschienen (280 S.

Niemand hat so ausführlich über Bob Dylan geschrieben wie Greil Marcus, der Schriftgelehrte des Rock. Zum Jubiläum ist sein „Basement Blues – Bob Dylan und das alte, unheimliche Amerika“ bei Rogner & Bernhard in einer Neuausgabe erschienen (280 S., 14,90 €).

Der Philosoph Klaus Theweleit versammelt in seinem Dylan-Lesebuch „How does it feel?“ die üblichen Verdächtigen

(Rowohlt Berlin, 304 S., 19,95 €) und besichtigt ein (halbes) Jahrhundert Pop- und Weltgeschichte, unterstützt u. a. von Diedrich Diederichsen, Willi Winkler und Don DeLillo. Man findet immer noch etwas Neues, Theweleits Leidenschaft für Bob ist ungebrochen. Faktenreich, frisch und gut lesbar ist Tino Markworths Dylan-Monografie (rororo, 160 S., 8,99 €). Wer es detaillierter mag, Album für Album, Stück für Stück, Jahr für Jahr, ist bei Olaf Benzigers „Bob Dylan – Die Geschichte seiner Musik“ (dtv, 368 S., 12,90 €) gut aufgehoben. Man sieht: Pop- und Rockgeschichte ist etwas für Sammler und Statistiker.

Für Fotografen sowieso: „Bob Dylan.

Bilder eines Lebens – die frühen Jahre“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 160 S., 29,95 €) führt zurück in die

frühen Sechziger, als der junge Bob sich nicht entscheiden konnte, ob er eher wie Glenn Gould oder James Dean aussehen will. Diese Seite seines Ruhms und seiner Persönlichkeit wird oft vernachlässigt: Wie gut er aussah, engelsgleich, mit Zigarette, Sonnenbrille und Unschuldsmaske. Die Aufnahmen reichen bis ins Jahr 1970 – Bob mit Backenbart, im Grünen, aufreizend privat.

Die Volksbühne veranstaltet am heutigen Dienstagabend die Konzertrevue Hard Rain – 1000 Jahre Dylan (19 Uhr), bei der Musiker wie Andreas Spechtl (Ja, Panik), Kissogram und Missincat Dylan- Songs spielen. Christiane Rösinger moderiert und singt. Bei einer Diskussion wollen der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit und der Filmemacher Theo Roos den Mythos Dylan dekonstruieren. Der Bassy Cowboy Club (Schönhauser Allee 176) feiert Dylans 70. unter dem Titel Bob till you drop. Über 30 Musiker aus aller Welt treten ab 21 Uhr auf. Mit dabei: Strip Me Naked, Susanna Berivan Band, Tomi Simatupang, Comedian Pharmacists. R.S.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false