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Kultur: Bob Sinclar

Diese Woche auf Platz 2 mit: „Love Generation“

Nach der letzten Ausgabe von „Wetten, dass ..?“ können sich die Plattenfirmen freuen. Diesmal hat sich die Mühe wirklich gelohnt. James Blunt schafft es endlich auf Platz 1 der Album-Charts, Depeche Mode springen von 18 auf drei, Cecilia Bartoli steigt auf 16 wieder ein, Eros Ramazotti und Anastacia gehen in den Single-Charts ab. Gottschalks Show ist Deutschlands effektivste Promo-Rampe. Dort wurde auch Goleo zum ersten Mal vorgestellt, allerdings schon 2004. Doch das WM-Maskottchen gilt bislang nicht gerade als Sympathieträger. Von allen Seiten wird er angegiftet. Da nützt auch die Verwandtschaft zu anderen Plüschtieren aus Hensons Muppet-Fabrik nichts, wie etwa Alf oder Samson aus der Sesamstraße. Goleo scheint so willkommen wie ein Fußballfan mit Unterhemd und Plauze. Sein Soundtrack stammt von Bob Sinclar, einem Labelmacher und DJ aus Paris. DJs stehen für Sportgrößtereignisse hoch im Kurs, wie Ritchie Hawtins Einsatz bei den Winterspielen in Turin zeigt. Sinclars „Love Generation“ klingt wie ein Echo vergangener Loveparade-Hymnen. Also ein Rhythmus, bei dem jeder mit muss, familienfreundlich angereichert mit Flamenco-Gitarre und einer lässig gepfiffenen Hook-Line. Trotzdem gibt es auch dazu Kritik: Daran, dass im Text ein Reggae-Sänger die Zeile „from Jamaica to the world“ singt, im Video ein Junge mit seinem BMX-Rad durch die USA radelt, und überhaupt: dass der Song nicht von einem deutschen Künstler stamme. Vielleicht muss Sinclar einfach mal bei Gottschalk auftreten.

Ralph Geisenhanslüke

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