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Booker-Preis: Indische Schriftstellerin Kiran Desai ausgezeichnet

Die junge indische Schriftstellerin Kiran Desai erhält in diesem Jahr den renommierten Booker-Preis. Die 35-Jährige wird für ihren Roman "Erbin des verlorenen Landes" geehrt.

London - Desai ist die jüngste Frau, die je den mit 50.000 Pfund (74.000 Euro) dotierten Booker-Preis erhielt. Ihre Mutter, die Schriftstellerin Anita Desai, war bereits drei mal nominiert, erhielt den Preis aber nie. Kiran Desai setzte sich gegen fünf andere Autoren durch, darunter die als Favoritin gehandelte Sarah Waters mit dem Roman "The Night Watch".

Desai würdigte bei der Entgegennahme der Auszeichnung ihre Mutter, die großen Anteil an der Entstehung des Romans gehabt habe. An dem Buch habe sie fast acht Jahre hart gearbeitet, berichtete die Gewinnerin. Dabei habe sie "halbe oder viertel Geschichten" geschrieben und anschließend einen Roman daraus gestrickt. "Es war eine sehr schwierige, emotionale Erfahrung für mich." Die 1971 in Indien geborene Autorin zog als 15-Jährige nach Großbritannien.

Roman vor historischem Hintergrund

In "Erbin des verlorenen Landes" geht es um einen in Cambridge ausgebildeten indischen Richter, der seinen Ruhestand einsam in einem kleinen Himalaya-Dorf verbringt, bis seine verwaiste jugendliche Enkelin zu ihm zieht. Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund des Aufstands indischer Nepalesen in den 1980er Jahren.

Der Booker-Preis wird seit 1969 jedes Jahr einem Schriftsteller aus Großbritannien, Irland oder den Commonwealth-Staaten verliehen. Er gilt als eine der wichtigsten Literatur-Auszeichnungen weltweit. Neben dem Preisgeld winkt dem Autor eine garantierte explosionsartige Steigerung der Auflage des ausgezeichneten Buches. Am Donnerstag wird der Gewinner des diesjährigen Literaturnobelpreises verkündet. (tso/AFP)

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