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Neuer Glanz für Loriot: Mit einem Eddingstift malt Bodo Lehmann die Namen und Unterschriften der Promis auf dem Boulevard der Stars nach, hier den von Vicco von Bülow.

©  Doris Spiekermann-Klaas

Boulevard der Stars: Sternmaler am Walk of Fame

Rechtzeitig zum Beginn der Berlinale am Donnerstag wurde der Boulevard der Stars am Potsdamer Platz aufgehübscht. Die ersten im September angebrachten Sterne sind schon jetzt stark angegriffen.

Bodo Lehmann bringt die Stars zum Strahlen. Oder genauer: Er macht ihre Namen wieder lesbar. Buchstabe für Buchstabe malt er mit schwarzem Eddingstift die Namen und Unterschriften auf den 40 Sternen des Boulevards der Stars in der Potsdamer Straße nach.

Von Bruno Ganz über Romy Schneider bis zu Armin Mueller-Stahl. Denn die Messingsterne sehen aus, als müssten sie seit Jahrzehnten Wind und Wetter trotzen: Sie sind verkratzt, die schwarze Lackschrift ist oft abgeplatzt, die Namen mancher Stars sind schwer zu entziffern. Dabei wurde Berlins Walk of Fame erst im September eröffnet. Messing altere in Schüben, gerade befinde man sich in der schwierigsten Phase zwischen hell und dunkel, sagte Georgia Tornow, Geschäftsführerin des Boulevards.

Rechtzeitig zu der am Donnerstag beginnenden Berlinale wurde der Boulevard zu Wochenbeginn aufgehübscht und gereinigt. Der Glamour soll zurückkehren an die Potsdamer Straße. Der anfängliche Glanz von Berlins neuer Attraktion war nämlich schnell verflogen, aus der Promisammlung wurde in wenigen Wochen ein Schmuddelboulevard. Zigarettenkippen, Verpackungen, verlorene Handschuhe und Vogelmist lagen herum, ebenso der rote Kies aus den Baumscheiben, die vielen als Aschenbecher dienen. Vom roten Untergrund löste sich Granulat, heftete sich an die Schuhe der Besucher und zerkratzte die Sterne.

Mittlerweile sei der Belag eingelaufen, das Problem gehöre der Vergangenheit an, sagte Tornow. Dafür haften sich noch immer die roten Steine aus den Baumscheiben unter die Schuhe. Noch im Frühling sollen sie verklebt werden. Eine Schutzschicht auf den Sternen lehnt Tornow ab: zu glatt, zu gefährlich für Fußgänger.

Bevor im September zehn neue Sterne in den roten Belag eingelassen werden, sollen auch die festgetretenen Kaugummis verschwinden. An diesem Mittwochnachmittag soll nahe der Infotafel am Ostende des Boulevards ein Schild aufgestellt werden, das die Entfernung zwischen dem Berliner Walk of Fame und dem Original in der Schwesterstadt Los Angeles anzeigt: 9269 Kilometer. Hollywoods Bezirksbürgermeister Tom LaBonge hatte es den Initiatoren des Boulevards zur Eröffnung überreicht. Und wenn es dauerhaft über zehn Grad warm sei, soll auch die Schrift auf den Sternen kratzfest erneuert werden, sagte Tornow. Das freut Bodo Lehmann. Denn der will nur ungern noch einmal stundenlang mit dem Edding über den Boden rutschen.

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