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Kultur: Breitbach-Preis für Hans Joachim Schädlich

Der Joseph-Breitbach-Preis 2011 geht an den 75-jährigen Schriftsteller und DDRDissidenten Hans Joachim Schädlich. Die Jury würdigt damit Schädlichs Gesamtwerk, von seinem ersten Roman „Versuchte Nähe“ ( 1977) bis heute.

Der Joseph-Breitbach-Preis 2011 geht an den 75-jährigen Schriftsteller und DDRDissidenten Hans Joachim Schädlich. Die Jury würdigt damit Schädlichs Gesamtwerk, von seinem ersten Roman „Versuchte Nähe“ ( 1977) bis heute. In der Begründung heißt es, Schädlich sei „der große Erzähler unter den Nichterzählern“. Jeder seiner Prosatexte sei „ein Kosmos kunstvoll falsch gesetzter Töne, Stachel im trägen Fleisch sprachlicher Übereinkünfte und durchflackert von Ironien“. Dabei entwerfe Schädlich Redemuster, „die Wahrheit kund tun“. Von Haus aus Sprachwissenschaftler, arbeitete Schädlich von 1959 bis 1976 an der Ostberliner Akademie der Wissenschaften. Nach seinem Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns ging er 1977 in den Westen und lebt seit 1979 in Berlin. Zuletzt er schien von ihm „Kokoschkins Reise“.

Der mit 50 000 Euro höchstdotierte deutsche Literaturpreis wird am morgigen Freitag im Stadttheater Koblenz verliehen. Die Auszeichnung, benannt nach dem aus Koblenz stammenden Schriftsteller Joseph Breitbach, der per testamentarischer Verfügung auch das Preisgeld stiftete, wird seit 1998 jährlich von der Breitbach-Stiftung vergeben. Preisträger waren unter anderem Brigitte Kronauer, Friedhelm Kemp, Hans Boesch und die spätere Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. dapd

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