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Kultur: Brüder, zur Freiheit!

Forum (3): „Morning Sun“ über die chinesische Kulturrevolution

Erst in dieser Woche wurde er fertig geschnitten: „Morning Sun“ ist eine zweistündige Dokumentation über die chinesische Kulturrevolution, die zwischen 1964 und 1976 Millionen von Anhängern, aber vermutlich auch Millionen von Opfern hatte. Aus Archivaufnahmen und Interviews mit Protagonisten und Verfolgten ist der Film montiert, und es ist erstaunlich, welche Materialfülle die Filmemacher präsentieren – trotz der Unzugänglichkeit der meisten chinesischen Archive. Man sieht einer riesigen Propagandamaschine bei der Arbeit zu, verfolgt die schrittweise Unterdrückung aller als bürgerlichkapitalistisch empfundenen westlichen Kultur, erlebt die Zerstörung von Architektur und Antiquitäten aus dem Kaiserreich, kurz: eine Umschreibung der Geschichte.

Die Zeitzeugen berichten von der Begeisterung, die Mao Tse-tung bei der Jugend auslöste. „Unsere ganze Generation jubelte einem alten Mann in Uniform zu wie heutzutage einem Popstar. Dabei konnte Mao weder tanzen noch singen“, resümiert einer der Gesprächspartner. Auch in China fraß die Revolution jedoch ihre Kinder: „Morning Sun“ ist eine anspruchsvolle, hoch interessante Visualisierung dieser Regel. sann

Heute 12.45 (Cinemaxx 3), morgen 19.45 (Babylon)

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