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Bücherschau: Frankfurter Buchmesse sagt Engagement in London ab

Eine von der Frankfurter Buchmesse 2007 in London geplante Schau kommt nach dem Bruch der mündlichen Vereinbarung durch den Verhandlungspartner EC&O Venues nun doch nicht zustande.

Frankfurt/Main - Die Frankfurter Buchmesse hat ihr vor wenigen Tagen angekündigtes Engagement in London überraschend abgesagt. Nach dem Bruch der mündlichen Vereinbarung durch den Verhandlungspartner EC&O Venues könne die geplante Bücherschau im April 2007 in London am Standort Earl's Court nicht organisiert werden. Dies teilte die Frankfurter Buchmesse - eine Tochter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels - am Freitag in Frankfurt mit.

Die Ende vergangene Woche angekündigte Londoner Messe war als Konkurrenz zur derzeitigen Buchmesse des Veranstalters Reed Exhibitions in London gedacht. EC&0 Venues hat jedoch, wie in London am Donnerstag bekannt gegeben wurde, mit Reed inzwischen einen Vertrag für Earl's Court im April 2007 abgeschlossen. Die Frankfurter Buchmesse prüfe juristische Schritte gegen EC&O Venues, hieß es.

Die London Book Fair war von Reed Exhibitions, dem weltweit größten Messeveranstalter, erstmals in diesem Jahr in den Docklands außerhalb des Zentrums veranstaltet worden. Dies führte bei Ausstellern zu großer Kritik. Mit der Messe in Earl's Court wollte die Frankfurter Buchmesse die wichtige Londoner Bücherschau wieder im Zentrum organisieren. Führende angelsächsische Verlage hatten die Frankfurter Buchmesse - Veranstalter der jährlich größten Bücherschau - dazu ermutigt. Die London Book Fair gilt nach Frankfurt als wichtigste Buchmesse für die angelsächsische Welt.

Buchmessen-Direktor Juergen Boos nannte das Verhalten von EC&O Venues als «schweren Vertrauensbruch». Man habe einen mündlichen Vertrag gehabt und eine gemeinsame Presseerklärung Ende vergangener Woche zur geplanten neuen Messe herausgegeben. Reed habe wohl einiges an Geld draufgelegt, um die Messe in Earl's Court machen zu können, sagte Boos der dpa.

Boos wertete den Rückzieher nicht als Imageschaden für die Frankfurter Buchmesse. Vielmehr hätten im Ausland die Bemühungen der Buchmesse, in wenigen Wochen eine Messe in London auf die Beine zu stellen, große Anerkennung gefunden. Insgesamt handle es sich jedoch um einen «Sieg für die Buchbranche». «Die Londoner Buchmesse wird künftig wieder im Zentrum Londons stattfinden», meinte Boos. (tso/dpa)

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