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Kultur: Bundeswehreinsatz in Afghanistan: EinsFüKdo: Alle Auslandseinsätze der Streitkräfte werden von Potsdam aus koordiniert

Ab heute wird aus Potsdam-Geltow die Operation "Enduring Freedom" geleitet. Für das erst im Juli diesen Jahres im Zuge der Bundeswehrreform aufgestellte "Einsatzführungskommando" in der Henning-von-Tresckow-Kaserne wird es damit ernst.

Ab heute wird aus Potsdam-Geltow die Operation "Enduring Freedom" geleitet. Für das erst im Juli diesen Jahres im Zuge der Bundeswehrreform aufgestellte "Einsatzführungskommando" in der Henning-von-Tresckow-Kaserne wird es damit ernst. Ursprünglich sollte diese Behörde, die künftig alle Auslandseinsätze der Bundeswehr zentral führen soll, erst am 28. Dezember um zwölf Uhr mittags "eingeschaltet" werden. Dies wurde auf Befehl von Verteidigungsminister Scharping vorgezogen, "wir haben deshalb Doppel- und Dreifachschichten geschoben", sagte ein Offizier am Sonntag. So musste vor allem modernste Fernmelde- und Kommunikationstechnik installiert werden - die ist Voraussetzung für künftige weltweite Einsätze deutscher Soldaten auch in abgelegenen Gebieten. Die Übernahme der Führung der anderen Auslandseinsätze (Bosnien, Kosovo und Mazedonien) musste allerdings auf das kommende Jahr verschoben werden.

Das Kommando ist direkt dem Minister unterstellt, strafft also die bisherige Befehlskette deutlich. Erstmals hat das Militär jetzt also einen Stab, der gleichzeitig die Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe kommandiert und als einzige Dienststelle den Kontingentführern im Ausland Befehle erteilt. Erster Befehlshaber des 600-Mann-Kommandos ist Generalleutnant Friedrich Riechmann. Kriegsgegner kritisieren das "EinsFüKdo" deshalb als neuen deutschen Generalstab in alter Wehrmachtstradition. Bis Juli 2001 war in der östlich von Potsdam gelegenen Kaserne das IV. Korps stationiert.

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