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Centre Pompidou: Das Raumschiff feiert

Mit der Ausstellung "Pariser Luft" begeht das Centre Pompidou in der französischen Hauptstadt seinen 30. Geburtstag. Zu sehen sind mehr als 150 Werke von 74 Künstlern.

Paris - "Pariser Luft" - ein Begriff, der unzählige Assoziationen auslöst. Paris, die Stadt der Lichter und Verliebten, aber auch eine Großstadt mit Schattenseiten wie Kriminalität und Gewalt. Ebenso kontrastreich und vielfältig wie die französische Hauptstadt ist die Ausstellung des Centre Pompidou, in deren Mittelpunkt die Stadt - jede Stadt, nicht nur Paris - im weitesten Sinne steht. Mit der am Mittwoch eröffneten und bis zum 16. August dauernden Schau feiert das Pariser Kulturzentrum seinen 30. Geburtstag.

Die mehr als 150 Werke stammen von 74 Künstlern aus Malerei, Bildhauererei, Fotografie, Video, Architektur und Design. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf eine Glasampulle, die Marcel Duchamp leeren und wieder verschließen ließ, um sie 1919 mit der Aufschrift "Mindestens 50% Pariser Luft" einem New Yorker Freund mitzubringen. Mit diesem Objekt des französischen Künstlers und bedeutenden Avantgardisten des 20. Jahrhunderts (1887-1968) beginnt die Schau, die mit Themen wie urbaner Raum, neue Wahrnehmungen von Raum und Zeit die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen der Stadt darstellen will.

"Ausstellung, die dem Geist des Museums entspricht"

Das Centre Pompidou wollte zu seinem 30-jährigen Bestehen keine klassische Retrospektive präsentieren. "Wir wollten eine Ausstellung, die dem Geist des Museums entspricht, die für alle Strömungen und Nationalitäten offen ist und sich der aktuellen Künstlerszene widmet", sagte Kuratorin Christine Macel. So stehen auf der Liste der Architekten und Landschaftsdesigner zwar überwiegend französische Namen wie Stéphane Calais, Bertrand Lavier, Pierre Huyghe, Raymond Hains, Vincent Lamouroux, aber auch internationale Künstler wie Zoulikha Bouabdellah, Elie During, Mircea Cantor und der Schweizer Thomas Hirschhorn sind vertreten.

Der erste Teil der Ausstellung führt den Besucher an Videos vorbei, die den belebten Platz um den Springbrunnen Stravinsky von Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle gleich neben dem Centre Pompidou zeigen. Dann folgt ein durch Striche und Pixelbilder fragmentierter Raum von Daniel Buren, der von weitem einen Wald erkennen lässt. Fotografien von Einwanderern und Obdachlosen zeigen die Probleme in Städten.

Reise in die Welt von morgen

Die eines Tages vielleicht bewohnbare Marsfähre MarsCruiser oder das Modell eines Flugzeugs nehmen anhand futuristischer Architektur- und Designentwürfe den Besucher mit auf eine Reise in die Welt von morgen - zentrales Thema des zweiten Teils der Ausstellung, der mit knapp 500 Quadratmetern jedoch nur wenig Platz einnimmt. "Ich wollte kein Thema vorgeben und danach die Werke aussuchen, wie es bei Ausstellungen sonst üblich ist. Ich habe mich von den Werken inspirieren lassen", sagte die Kuratorin. (Von Sabine Glaubitz, dpa)

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