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Besuch von Freunden: Der Zeichner im Kreise seiner Schöpfungen.

© Illustration: Ulf K.

Ausstellung: Die Poesie des Comics

Morbide, melancholisch, liebenswert: Die Oberhausener Ludwiggalerie zeigt ab Sonntag eine Ausstellung mit Comics und Illustrationen von Ulf K.

Die Oberhausener Ludwiggalerie setzt erneut auf Comics. Nach Ralf König und Walter Moers widmet das Ausstellungshaus ab diesem Sonntag, dem 28. Oktober, nun Ulf K. eine eigene Schau. Es sei die erste umfassende Einzelausstellung zum Werk „dieses wichtigen und ungewöhnlichen Geschichtenerzählers“, erklärte die Ludwiggalerie am Freitag. Mit seinen Ausstellungen wolle das Haus dazu beitragen, dass der Comic endlich als eigenständige Kunstform anerkannt werde, sagte Direktorin Christine Vogt.

Auf die Besucher warten unter dem Titel „Ulf K - Der Poet unter den Comiczeichnern“ mehr als 200 zum Teil kolorierte Zeichnungen und Drucke aus der Hand des gebürtigen Oberhauseners. Mit den ausgewählten Exponaten solle die Entwicklung des Künstlers nachgezeichnet werden, sagte Vogt.

Ulf K. war 2004 als bester deutschsprachiger Comiczeichner mit dem Max-und-Moritz-Preis der Stadt Erlangen ausgezeichnet worden. Seine ersten Zeichnungen hatte er in den 1990er Jahren über den eigens von ihm gegründeten Verlag Ubu Imperator veröffentlicht. „Es macht irgendwann keinen Sinn mehr, nur für die Schublade zu produzieren“, sagte er dazu bei der Präsentation der Ausstellung. Inzwischen zeichnet Ulf K. nicht mehr nur eigene Comics, sondern illustriert auch Kinderbücher.

Mann der großen Gefühle, auch wenn's auf diesem Foto nicht so aussieht: Ulf K. in der Ausstellung.
Mann der großen Gefühle, auch wenn's auf diesem Foto nicht so aussieht: Ulf K. in der Ausstellung.

© dapd

Seine Bilder seien geprägt von großen Gefühlen wie der Liebe und seinen eigenen Erfahrungen, sagte Vogt. So hat sich Ulf K. etwa in einem Linoldruck traurig auf der Bettkante in seinem Pariser Zimmerchen sitzend verewigt. Ein anderes Bild zeigt ihn im Kreise einiger von ihm erschaffenen Figuren wie dem Büroangestellten Hieronymus und dem kleinen Clown. Auch in der Oberhausener Blücherstraße, in der Ulf K. seine Jugend verbrachte, spielt einer der Comics.

Das Bemerkenswerte an Ulf K. sei, dass er meist mit wenigen oder gar keinen Worten auskomme, sagte Vogt. „Er ist in der Lage, ganz viele Inhalte nur über das Bild zu transportieren.“ Es sei längst überfällig gewesen, seine Comics in einer Einzelausstellung zu würdigen.

Die Ludwiggalerie zeigt die Ausstellung bis zum 13. Januar 2013. Parallel ist weiterhin die Marilyn-Monroe-Schau mit Fotografien der US-amerikanischen Schauspielerin zu sehen. Mehr Informationen über das Museum, das parallel zur Ausstellung auch einen Comicpreis für Kinder und Jugendliche auslobt, gibt es auf dessen Website. Und mehr von und über Ulf K. gibt es auf seiner Website ulf-k.blogspot.de.

Tonia Haag

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