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Comicbörse: Unter Jägern und Sammlern

Rund 1000 Besucher kamen am Wochenende zur Auftaktveranstaltung der neuen Berliner "Comicbörse". Im November geht's weiter.

Es war ein vielversprechender Auftakt: Um die 1000 Comicfans versammelten sich am ersten Märzsonntag auf der mit Spannung erwarteten neuen „Comicbörse“, einer sich an traditionelle Vorläufer anlehnenden Mischung aus Raritätenmarkt, Verlagsmesse und Zeichnerfest, die der renommierte Comic-Kunsthändler Carsten Laqua in den historischen Räumen des Ellington-Hotels unweit des KaDeWe veranstaltete.

Angesichts der großzügigen Hallenaufteilung gab es viel Raum, um sich ausführlich mit Künstlern, Verlegern und Händlern zu unterhalten. So konnte man mit dem Franzosen Francis Bergèse darüber plaudern, was er und seine Frau bei ihrem ersten Berlin-Besuch am Wochenende erlebt haben. Bergèse, der seit 1963 Comics zeichnet und sich vor allem mit der Fortsetzung der klassischen Flieger-Abenteuerserie „Buck Danny“ einen Namen gemacht hat, hatte extra für die Comicbörse eine Berlin-Zeichnung geschaffen, die sein Verleger Eckart Schott (Salleck Publications) in limitierter Sammlerauflage verkaufte.

Das Bild zeigt eine Gruppe Berliner Kinder zur Zeit der Luftbrücke, über die ein Rosinenbomber hinwegfliegt. „Das Motiv bedeutet mir persönlich viel, weil ich ungefähr so alt bin wie diese Kinder und mich noch gut an die ersten Nachkriegsjahre erinnern kann“, sagt Bergèse, der 1941 geboren wurde. Wer die Gelegenheit auf der Comicbörse verpasst hat: Die letzten Exemplare von Bergèses Berlin-Bild kann man über seinen Verleger erwerben.

Neben dem Gast aus Frankreich saß Stefanie Kampmann, eine Zeichnerin, deren Namen man sicher in Zukunft noch öfter lesen wird: Sie hat den Roman „Die Welle“ für Ravensburger als Comic übertragen. Andere Zeichner, die auf den zwei Ausstellungsetagen ihre Bücher signierten und ihre Fans mit Zeichnungen beglückten, waren unter anderem Fil, Tagesspiegel-Sonntagszeichner Mawil, Ulli Lust, Ulrich Scheel, Michael Vogt, die umtriebige junge Zeichnergruppe um das Online-Projekt Comicwerk und andere.

In dem größten von insgesamt drei Ausstellungsräumen dominierten die Händler mit unzähligen Kisten rarer Comics und Figuren. Dazwischen fand sich hin und wieder ein Tisch mit Zeichnern, von denen manche zwischen all den Jägern und Sammlern auf der Suche nach seltenen Ausgaben allerdings etwas verloren wirkten.

Alles in allem ein guter Auftakt für eine Veranstaltungsreihe, die das Zeug dazu hat, sich zu einer Institution zu entwickeln. Veranstalter Carsten Laqua zeigte sich mit dem Start zufrieden. "Es hätten mehr jüngere (Manga-)Fans dort sein können, aber das kann ja noch werden", sagt er. "Positiv war, daß wirklich jeder Besucher, mit dem ich sprach, begeistert war. Das wird sich rumsprechen und so hoffentlich für noch mehr Zulauf sorgen." Die nächste Comicbörse ist bereits für den 15. November angekündigt. lvt

Mehr über die nächste Comicbörse findet man
hier.

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