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Er ist schon da: Donald Duck in einem Schaufenster in Schwarzenbach, wo die Kunstwissenschaftlerin viele Jahre gelebt und gearbeitet hat.

© Marcus Führer, dpa

Ein Museum für Erika Fuchs: Jauchz!

Die Stadt Schwarzenbach a.d. Saale in Nordbayern will Erika Fuchs, der Übersetzerin der „Micky Maus“-Hefte, ein eigenes Museum widmen.

„Jauchz!“ oder „Freu!“, würden ihre Comic-Helden Micky Maus und Donald Duck da sicher sagen: Die Übersetzerin Erika Fuchs, erste Chefredakteurin der deutschsprachigen „Micky Maus“-Hefte, bekommt in der nordbayerischen Stadt Schwarzenbach a.d. Saale ein eigenes Museum. Fuchs, 2005 gestorben, lebte viele Jahre in dem Ort im Landkreis Hof. Am Dienstagabend gab der Stadtrat nun grünes Licht.

Die Kosten von rund 4,4 Millionen Euro könne die Kommune weitgehend über Fördermittel decken, sagte Bürgermeister Alexander Eberl (SPD) am Mittwoch: „Das zeigt die Wertschätzung, die die Museumsidee bereits jetzt erhält“. Im Sommer sollen die Bauarbeiten beginnen. Auch einen Förderverein gibt es bereits. Er soll eine Art Dagobert Duck fürs Museum sein - und nennt sich passenderweise auch gleich „Klub der Milliardäre“, wie Eberl erläuterte.

Im Erika-Fuchs-Haus wollen die Verantwortlichen auf multimediale Elemente setzen. So sollen sich Besucher selbst als Übersetzer versuchen dürfen. Sie können auch ausprobieren, wie sich Geräusche in Worte fassen lassen und damit dem Erfolgsrezept der berühmten Übersetzerin nachspüren. Videos und Interviews zeichnen das Leben von Erika Fuchs nach. Und: Donalds Heimat Entenhausen wird in Oberfranken lebendig. „Entenhausen soll plastisch erfahrbar werden“, sagte Eberl.

Der Besucher solle eintauchen können in die ganz eigene Welt von Entenhausen. Zudem könne das Museum auf die umfangreiche Sammlung des Ingolstädters Gerhard Severin zurückgreifen. Erika Fuchs' Schreibtisch und ihre Arbeitsmappe befinden sich indes noch in München. Eberl hofft, dass diese Exponate dann in Schwarzenbach gezeigt werden können. Es gebe bereits positive Signale, sagte er.

Noch viel zu tun: Sie sieht das künftige Erika-Fuchs-Haus heute aus.
Noch viel zu tun: Sie sieht das künftige Erika-Fuchs-Haus heute aus.

© Timm Schamberger, dapd

Schwarzenbach fühlt sich Fuchs besonders verpflichtet - und das nicht nur, weil die Kunstwissenschaftlerin viele Jahre hier gelebt und gearbeitet hat. In die deutschen „Micky Maus“-Hefte brachte sie auch immer wieder regionale Farbe. „Onkel Dagobert hatte zum Beispiel einen Skilift am Ochsenkopf“, erklärte Eberl. Zahlreiche weitere Orte und lokale Besonderheiten aus dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge hätten Eingang in die Comics gefunden, so etwa Ortsnamen wie Oberkotzau und Schnarchenreuth - „die könnte man gar nicht erfinden, wenn es sie nicht gäbe“, sagte Eberl schmunzelnd. (dpa)

Kathrin Zeilmann, Schwarzenbach a.d. Saale

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