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Der männliche Blick: Dieses Foto von 1953 zeigt Mitglieder des Madison Square Boys Club beim Lesen von 3-D-Comics.

© Bettmann Archive

Ein Schritt vor und zwei zurück: Warum sich die Comicszene mit der Gleichberechtigung so schwer tut

Lange galten Comics als Männerdomäne. In einigen Bereichen hat sich das geändert – doch überall ist der Fortschritt noch lange nicht angekommen.

Immer mehr weibliche Stimmen sind in der deutschen Comicszene als Künstlerinnen, Verlegerinnen, Aktivistinnen und andere Akteurinnen präsent. Sie veröffentlichen Werke zu den unterschiedlichsten Themen oder sorgen mit Aufträgen, Preisen und Stipendien für eine stärkere Wahrnehmung von Zeichnerinnen. Also wäre die Gleichberechtigung und Ausgewogenheit der Geschlechter in der Szene damit erreicht? Danach sah es zuletzt trotz aller Fortschritte eher weniger aus.

20 Mitglieder hat die Jury - alles Männer

So wurden beim Magazin „Alfonz, der Comicreporter“ die Bestenliste für 2020 von insgesamt 20 männlichen Autoren zusammengestellt. Mit dem Ergebnis, dass unter den 20 Top-Titeln, die daraus hervorgegangen sind, lediglich drei Künstlerinnen zu finden sind. An einem weiteren Werk war eine Frau als Texterin beteiligt.

Auch beim Comicmagazin „Comicgate“ stammen die Favoriten des vergangenen Jahres von fünf männlichen Autoren, wenn auch unter den Werken zumindest ein paar mehr von Künstlerinnen zu finden sind.

Überraschen mag auch das Ergebnis der Tagesspiegel-Bestenliste. Auch wenn die Jury mit vier Frauen und vier Männern paritätisch besetzt ist, landete auf der Liste der Top-10 des vergangenen Jahres nur ein Werk einer weiblichen Künstlerin.

Wie lässt sich diese Unausgeglichenheit erklären? Es ist ein Anlass, einmal genauer hinzuschauen, wie es um die Wahrnehmung von Frauen in der Szene bestellt ist.

Auf Nachfrage bei den genannten Magazinen, warum die Bestenlisten ausschließlich von Männern erstellt wurden, stößt man auf Einsicht. Unter den Autor:innen des Verlags seien auch drei Frauen, teilt „Alfonz“-Herausgeber Volker Hamann mit. „An unserer Auswahl zur Bestenliste hat keine der dreien teilgenommen – leider“, sagt er.

Die Comics-Bestenliste der "Alfonz"-Redaktion wurde 2020 ausschließlich von Männern erstellt.
Die Comics-Bestenliste der "Alfonz"-Redaktion wurde 2020 ausschließlich von Männern erstellt.

© lvt

Allerdings würden sie regelmäßig Artikel für das Magazin schreiben. „Dass wir hier trotzdem noch Nachholbedarf haben, wissen wir“, meint der Geschäftsführer. Schließlich solle „Alfonz“ ein Magazin für alle Leser und Leserinnen sein. Daher rufe man potenzielle Autorinnen dazu auf, sich zu bewerben.

Ähnlich ist die Situation bei „Comicgate“: Die persönlichen Favoritenlisten würden jährlich von den Autor:innen erstellt, die regelmäßig für das Magazin schreiben. „Und da liegt dann leider das Dilemma: Das sind zurzeit fast nur Männer“, teilt Mitherausgeber Thomas Kögel mit.

Auch hier versuche man, „weibliche Autorinnen an Bord zu holen“. Seit der Gründung der Internetseite im Jahr 2000 bis heute sei das Comicgate-Team überwiegend männlich gewesen. „Ich glaube, in den ersten Jahren gab es (sowohl bei uns als auch in der Leserschaft) wenig Bewusstsein dafür, dass das ein Mangel oder ein Problem sein könnte“, meint Kögel. Inzwischen sei das anders.

„Männer fördern Männer“

Dass Frauen, wie diese Fälle zeigen, oft noch deutlich unterrepräsentiert sind, offenbart aber ein viel tiefergehendes, strukturelles Problem, dessen Lösung nicht allein in einzelnen Redaktionen zu finden ist. Wie weitere Recherchen und Gespräche zeigen, sind etliche Bereiche in der Comicbranche von einem unausgewogenen Geschlechterverhältnis betroffen.

Eine der Ursachen liegt darin begründet, dass zahlreiche Positionen, in denen es um Entscheidungen, Einflussnahme und letztlich auch Macht geht, noch überwiegend von Männern besetzt sind. Das bestätigen verschiedene Akteurinnen aus der Szene. Das betreffe Verlage, aber auch Comicredaktionen.

„Es zieht sich durch verschiedene Ebenen durch“, sagt Dr. Véronique Sina. Die Medienwissenschaftlerin forscht in den Bereichen Comic sowie Gender und Queer Theory. Sie ist Mitbegründerin und Sprecherin der AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft, die sich für mehr Chancengleichheit und Diversität in der Wissenschaft und der interdisziplinären Comicforschung einsetzt.

Von paritätischen Strukturen und einer diversen Comicszene könne noch nicht die Rede sein, meint sie. Wenn in den Verlagen und den Positionen, an denen Entscheidungen hängen, immer noch alte Strukturen im Sinne von „Männer fördern Männer“ vorhanden seien, ändere sich da nur sehr wenig oder langsam etwas, sagt die Wissenschaftlerin.

Mannsbilder: Comic-Leser:innen vor einem Asterix-und-Obelix-Poster auf dem Comic-Salon Erlangen.
Mannsbilder: Comic-Leser:innen vor einem Asterix-und-Obelix-Poster auf dem Comic-Salon Erlangen.

© Lars von Törne

„Die Gleichberechtigung muss auch in diese Strukturen hineingreifen und das ist oft nicht so.“ Mit Blick auf den Comicmarkt stelle sich auch die Frage, wer von den vielen Künstlerinnen und Künstlern besonders präsent und sichtbar sei. Das seien seltener Künstlerinnen, queer Persons oder People of Colour, sondern vor allem weiße, männliche Künstler.

Es geht darum, wer in Talkshows oder zu Podcast-Formaten eingeladen oder über wen geschrieben wird. „Da reproduziert sich immer wieder dieselbe Norm und das ist genau das, wo man eben dazwischengehen muss“, betont Sina.

Aber auch die Wissenschaft ist davon nicht ausgenommen: „Die Comic-Forschung ist immer noch ein männlich dominiertes Feld.“ Männliche Wissenschaftler würden dazu sehr häufig zu männlichen Künstlern arbeiten, diesen dadurch zu mehr Bekanntheit verhelfen und somit letztlich auch die Geschichtsschreibung prägen.

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Im Zusammenhang mit der Sichtbarkeit von bestimmten Künstlern, deren Werke von Verlagen publiziert werden, fällt auch immer wieder das Stichwort Verkaufszahlen. Es stellt sich die Frage, wer die größte Bekanntheit hat und die größte Aufmerksamkeit generieren kann und daher gefördert wird. Dadurch würden sich immer wieder dieselben Themen und Werke reproduzieren wie zum Beispiel das Superhelden-Genre, meint Sina.

„Die alte männliche Garde definiert Comics als das, was sie von früher kennt“

So sieht es auch Comickünstlerin Tina Brenneisen („Das Licht, das Schatten leert“). „Auf Verlegerseite, also dort, wo bestimmt wird, was auf dem Markt erscheint und was nicht, gibt es immer noch mehr Männer und wir wissen, wir neigen dazu, uns mit Figuren und Themen zu identifizieren, die uns ähnlich sind“, sagt sie.

Desinteresse seitens der Verleger hat die preisgekrönte Comiczeichnerin dazu bewogen, ihren eigenen Verlag namens Parallelallee zu gründen. „Künstler und Künstlerinnen sind nicht von Anfang an Künstler und Künstlerinnen. Sie brauchen Zeit, Unterstützung und vor allem Zutrauen, um sich überhaupt erst zu entwickeln“, sagt sie.

Eine Seite aus „Das Licht, das Schatten leert“.
Eine Seite aus „Das Licht, das Schatten leert“.

© Edition Moderne

Aber Künstlerinnen würden oft gar nicht die Chance dazu bekommen, geschweige denn die Unterstützung und Förderung, die männlichen Zeichnern von Anfang an zuteilwürden.

Auch von anderen Seiten wird bestätigt, dass es bei der Auswahl der Themen und Werke in den alteingesessenen Strukturen an Offenheit mangelt. „Die alte männliche Garde definiert Comics so ein bisschen als das, was sie von früher kennt“, erklärt eine Comickünstlerin, die nicht namentlich genannt werden möchte.

Mehr Vielfalt - aber nicht an der Spitze der Verlage und Redaktionen

Thomas Kögel von Comicgate wiederum gesteht ein, dass Männer eher Comics von Männern auswählen: „Ja, diese Tendenz gibt es bestimmt“, sagt er. „Eine diversere Gruppe von Auswählenden würde wahrscheinlich zu einer diverseren Auswahl führen.“

Die gleiche Thematik gebe es in praktisch allen kulturellen Bereichen, meint Kögel. Dass das dennoch nicht immer zutrifft, zeigt das Beispiel der Tagesspiegel-Bestenliste, bei der die paritätische Jurybesetzung nur zu einer weiblichen Künstlerin auf der Liste der Top-10 führte.

Mehrere Befragte erklären das Ungleichgewicht damit, dass viele Männer mit Comics aufgewachsen seien und daher eine bestimmte Vorstellung von den Themen und Genres hätten, die sie bevorzugen. Frauen wiederum seien offener gegenüber ganz unterschiedlichen Themen, sowohl von weiblichen als auch männlichen Künstler:innen, ist von verschiedenen Seiten zu hören.

Etwas anders sieht das Verlegerin Annette Köhn. 2011 hat sie den Jaja-Verlag gegründet und setzt auf ein diverses Verlagsprogramm. In ihrer Leserschaft stellt Köhn eine Ausgeglichenheit fest. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass Comics von Frauen genauso viel von Männern wie von Frauen gelesen würden.

Nachwuchsförderung: Besucher:innen auf dem Comic-Salon Erlangen.
Nachwuchsförderung: Besucher:innen auf dem Comic-Salon Erlangen.

© Lars von Törne

Die Autorenschaft bei Jaja sei von Anfang an ausgeglichen männlich-weiblich. „Und ohne, dass ich das mit einer Quote forcieren müsste“, sagt Köhn. Das Geschlecht spiele für sie keine Rolle, sie entscheide nur anhand der Qualität.

Wenn es um die Außenwahrnehmung ihres Verlages geht, zeichnet sich aber ab, welches Schubladendenken in der Comicszene noch vorhanden ist. In einem Zeitungsartikel habe ein männlicher Journalist Jaja als einen „feministischen Comic-Verlag“ bezeichnet.

Köhn lässt durchblicken, dass diese Umschreibung sie erstaunt hat. Daran zeige sich das Ungleichgewicht der Geschlechter in der Comicbranche, „die uns in den Augen der Männer alle zu kämpferischen Comic-Feministinnen macht.“

Nach einem jahrzehntelangen langsamen Aufwärtstrend sei die Comic-Szene bestehend aus den Leser:innen und Zeichner:innen ausgeglichen, meint Köhn. Aber auch sie sagt, dass „dieses Gleichgewicht noch nicht ‚oben‘ angekommen ist und es noch keine wirkliche Gleichstellung gibt“. Die Köpfe der Verlage und Comicredaktionen seien noch überwiegend weiß und männlich.

Auf das Frausein reduziert

Dass weiblichen Künstlerinnen oder Verlagen wie dem Jaja-Verlag vorschnell der Feminismus-Stempel verpasst wird, hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass in den vergangenen Jahren einige feministische Comics erschienen sind, die sich speziell mit dem weiblichen Geschlecht und der gesellschaftlichen Bedeutung befassen.

Der dadurch entstehende besondere Fokus auf die Frau wird aber nicht ausschließlich als positiv betrachtet. „Diese Entwicklung, dass über den Feminismus ein Marktsegment für Frauen innerhalb der noch immer männlich geprägten Branche entstanden ist, empfinde ich als zwiespältig“, sagt Tina Brenneisen.

Einerseits verhelfe es den Frauen zu mehr Sichtbarkeit, andererseits halte es sie auch von mehr Einfluss auf dem Gesamtmarkt ab und reduziere sie auf ihr bloßes Frauendasein, resümiert die Künstlerin.

Eine Szene aus "Wie gut, dass wir darüber geredet haben".
Eine Szene aus "Wie gut, dass wir darüber geredet haben".

© avant

Medienwissenschaftlerin Véronique Sina beschreibt es so: Als Comicforscherin beschäftige sie sich auch mit Themen wie der Geschlechterforschung, „weil es mich natürlich auch persönlich betrifft, dass ich mich als Frau, ob ich will oder nicht, ständig mit der Genderfrage konfrontiert sehe“.

Daher seien ihr solche Themen wichtig, um damit auch etwas zu verändern. „Gleichzeitig würde ich nicht behaupten wollen: Das sind typische Themen für Frauen und das sind typische Themen für Männer.“ Aber es würde häufig so vermarktet, meint die Wissenschaftlerin.

Das Schubladendenken, das Künstlerinnen und ihre Werke unabhängig vom Thema auf ihr Frausein reduziert, hat auch Comickünstlerin Julia Bernhard („Wie gut, dass wir drüber geredet haben“) so erlebt: „Wenn Frauen aus ihrer Lebensrealität erzählen, wird ihnen gerne angedichtet ‚Frauenthemen‘ zu behandeln. Als gäbe es ‚Themen‘ und ‚Frauenthemen‘ und die Perspektive der Frau muss den Mann nicht interessieren.“

Diese Einteilung zeige, wie patriarchal unsere Diskurse geprägt seien. „Geschichten, die von Männern aus Sicht männlicher Protagonisten erzählt werden, werden gerne als Abhandlung über die conditio humana besprochen.“

Die Künstlerin weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, wenn das Geschlecht bei der Förderung und Auftragsvergabe einen entscheidenden Einfluss hat. „80 Prozent meiner Aufträge kommen von Frauen“, sagt sie. Bei den meisten Männern sei sie auf „freundliches Desinteresse“ gestoßen, mit Art-Direktorinnen habe sich hingegen nach den meisten Portfoliobesprechungen zeitnah eine Zusammenarbeit ergeben.

[Was ist los in der Comicszene? Welches sind die wichtigsten Neuerscheinungen? Und wie überstehen Verlage, Handel und Kreative die Corona-Krise? Auf www.tagesspiegel.de/comics gibt es regelmäßig aktuelle Szene-News.]

Ausnahmen gibt es dennoch: 2018 erhielt Bernhard von ihrem Verleger Johann Ulrich vom avant-Verlag die Zusage, ihre Graphic Novel „Wie gut, dass wir darüber geredet haben“ zu verlegen. Ullrich sei damals ein Risiko eingegangen, da nicht abzusehen gewesen sei, dass ihr Comic so gut angenommen werden würde, sagt die Künstlerin heute. „Er war der erste Mann, der mir von Anfang an die Stange gehalten und an meine Geschichten geglaubt hat.“

Dennoch: Ihre Erfolge im Comic-Bereich habe sie mehrheitlich Frauen in Entscheidungspositionen zu verdanken. Erst mit den Preisen änderte sich die Wahrnehmung bei den Männern: 2019 wurde sie für ihre Graphic Novel als eine der Finalisten des Comicbuchpreises der Berthold-Leibinger-Stiftung ausgezeichnet, ein Jahr später folgte der Max-und-Moritz-Preis für das beste deutschsprachige Comic-Debüt, außerdem ist sie eine der Gewinner:innen des Berliner Comicstipendiums.

Seitdem hätten auch immer mehr männliche Art-Direktoren Interesse an ihrer Arbeit gezeigt. „Auch einige von denen, die mich vor zwei, drei Jahren noch weggeschickt und an Frauenmagazine verwiesen haben“, berichtet Bernhard. Aber Julia Bernhard muss das nicht mehr weiter kümmern. Ohnehin arbeite sie gerne mit Frauen und Menschen aus der queeren Community zusammen, sagt sie. Eben jenen, die sie von Anfang an unterstützt hätten.

Neue Netzwerke und paritätisch besetzte Jurys

Bei allen Defiziten hinsichtlich des noch unausgewogenen Geschlechterverhältnisses in der Comicbranche benennen viele der Befragten aber auch die Fortschritte, die bereits zu erkennen sind. Die Independent-Szene, die sich von den großen, alteingesessenen Verlagen unabhängig macht und deren Künstler:innen oft auch im Internet erfolgreich Comics veröffentlichen, wird immer größer.

Es gebe eine große, neue junge Szene, die total divers sei, sagt die Comiczeichnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte. „Es gibt eine neue Generation, die Comics als das Medium ihrer Stimme sieht und das Medium total unabhängig von Konventionen gestaltet.“ Die Jungen seien inzwischen viele und gut vernetzt. Auf die alte, männlich dominierte Szene seien sie immer weniger angewiesen, sagt sie.

Aber auch in anderen Bereichen hat sich einiges getan: Viele Jurys für wichtige Comicpreise sind inzwischen paritätisch oder sogar überwiegend weiblich besetzt, wie beim Max-und-Moritz-Preis, der im Rahmen des Comic-Salons in Erlangen vergeben wird, dem Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung oder beim Berliner Comicstipendium. Mit dem Ergebnis, dass immer mehr Künstlerinnen Preise erhalten.

Vier Frauen, drei Männer: Die Jury für den Max-und-Moritz-Preis 2020.
Vier Frauen, drei Männer: Die Jury für den Max-und-Moritz-Preis 2020.

© Internationaler Comic-Salon Erlangen.

Außerdem sind Gemeinschaftsprojekte wie das Feministische Comic-Netzwerk und die Comic Solidarity entstanden. Von vielen Seiten wird der von der Comic Solidarity vergebene Ginco Award, der inklusive deutsche Comicpreis der Independent-Szene, lobend erwähnt.

Und auch die Comicforschung setzt sich für Veränderung ein, mit Formaten wie dem digitalen Diskussionsforum Comics-Exchange, das sich Themen wie der Diversität in Comics widmet. Die AG Comicforschung, die das mitveranstaltet, hat sich Ende vergangenen Jahres in einem Statement dazu bekannt, bei wissenschaftlichen Veranstaltungen künftig noch stärker eine gendergerechte Einladungspraxis umzusetzen, bei der mehr auf Diversität geachtet wird.

Zu einem Wandel tragen auch immer mehr Verlegerinnen in der Comicszene bei. Neben Annette Köhn und Tina Brenneisen sind auch Rita Fürstenau, Mitgründerin des Rotopol-Verlags, sowie Julia Marti von Edition Moderne zu nennen.

Rita Fürstenau formuliert es so: „Je offener ein Kulturbereich für soziale Vielfalt ist, desto eher sehe ich eine Chance für die Schaffung einer egalitären Struktur. Indem bisher weniger präsente Positionen ihren Raum einnehmen, wird sich zwangsläufig das kulturelle Umfeld für alle verändern.“

Birte Förster

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