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INTERVIEW: „Batman ist die realistischste und komplexestes Comicfigur“

Christopher Nolan führte Regie bei "The Dark Knight". Im Interview beschreibt er, was ihn als Brite an amerikanischen Helden fasziniert.

Haben Sie als Brite eine besondere Sicht auf Comic-Superhelden, die ja eher ein amerikanisches Phänomen sind?

Ich bin mir da nicht sicher, aber es gibt natürlich eine unterschiedliche Wahrnehmung. Das war auch etwas, worüber ich schon bei „Batman begins“ mit Michael Caine gesprochen habe. Er sagte: „Superman ist der Ausdruck dafür, wie sich die Amerikaner selbst sehen, Batman hingegen entspricht als Superheld dem Bild, dass der Rest der Welt von Amerika hat“. Ich glaube, das kommt ungefähr hin. Für mich ist aber entscheidender, dass Batman die realistischste und komplexeste Comicfigur ist, die es gibt.

Warum?

Er ist ein verstörender Held, er bewegt sich in der Dunkelheit, um Gutes zu tun. Er steckt voller Widersprüche. Kaum ein anderer Comicheld spiegelt so gut den inneren Konflikt wider, wenn jemand auf eigene Faust das Gesetz in seine Hand nimmt. Das ist ein universelles Motiv, während Superman im Grunde doch nur ein Gott ist – ein vor allem amerikanischer Held.

„Batman begins“ war weltweit ein großer Erfolg, hatte in Deutschland aber nicht mal eine Million Zuschauer. Wieso?

Ich habe nicht die leiseste Ahnung, und es hat bestimmt nicht an den Kritiken gelegen. Wir hatten Hymnen zum Kinostart und es kamen trotzdem keine Zuschauer. Ich hoffe, das passiert nicht noch einmal bei „The Dark Night“.

Wie schwer ist es Ihnen gefallen, das erste Mal in Ihrer Karriere eine Fortsetzung zu drehen?

Es war schwieriger. Die Gefahr ist, dass man mit dem zweiten Teil die Erwartungen enttäuscht und damit vielleicht sogar dem Original schadet. Insofern haben wir versucht, keine Kompromisse zu machen.

Heath Ledger ist kurz nach Drehende gestorben. Wird es einen dritten Teil geben, und wie geht es dann mit dem Joker weiter?

Darüber kann ich nichts sagen. Ich weiß weder, wie sich die Story

weiterentwickeln wird, noch ob es überhaupt einen nächsten Film geben wird. Wir haben „The Dark Knight“ nicht als Vorbereitung auf einen dritten Teil gemacht – auch wenn ich einen dritten Teil nicht ganz ausschließen will. AlSo

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