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Neues aus Weißensee: Schule des Lebens

Im achten Teil unserer Serie mit Arbeiten aus der Kunsthochschule Berlin-Weißensee arbeitet Christian Schiebe Jugenderinnerungen auf

An Momente wie diese erinnern sich manche Erwachsene auch Jahre nach der Schulzeit noch ungern: Das Gefühl, als kleiner Steppke zu spät zum Unterricht zu kommen und vor der Klasse bloßgestellt zu werden; die Scham, wenn ein Liebesbrief entdeckt und laut vorgelesen wird; das Gefühl, in der Pause nicht Teil der angesagten Grüppchen auf dem Schulhof zu sein.

Der Künstler Christian Schiebe hat Erinnerungen wie diese in Zeichnungen und getuschten Momentaufnahmen unter dem Titel "Die Anwesenheit der Abwesenheit" festgehalten, die kürzlich bei den Tagen der offenen Tür an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee zu sehen waren. Zusammen mit den knappen Untertiteln ergeben die von ihm eingefangenen Momente, zu denen auch manch glücklichere Episode der frühen Jugend gehört, eine komplexe, bewegende Bildgeschichte, auch wenn jedes Bild ebenso für sich alleine stehen kann.

„Es sind Illustrationen, die ihre Geschichte oder den Moment bereits in einer Zeichnung erzählen sollen“, erklärt Schiebe das Konzept. „Jede Zeichnung hat lediglich einen Titel, um die genaueren Rahmenbedingungen der verschiedenen Momente dem Betrachter zu offenbaren.“

Auch wenn es sich bei diesen Zeichnungen und getuschten Impressionen nicht um Comics im engeren Sinne handelt, passen sie doch in das Konzept dieser Serie, da wir Comics als sequenzielle Kunst verstehen, die in einer Folge von Bildern eine Geschichte erzählt – wie es Christian Schiebes Arbeiten beispielhaft tun. Hier geht es zu der Geschichte. (lvt)

Mehr von Christian Schiebe findet man u.a. in seinen Portfolios auf
dieser Website sowie unter diesem Link.

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