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Der Dunkelheit anheim gefallen: Eine Szene aus „Das lange Halloween“.

© Illustration: Sale/Panini

Superheldencomic: Stadt am Abgrund

Jeph Loebs und Tim Sales Batman-Epos „Das lange Halloween“ ist ein Meilenstein des anspruchsvollen Superheldencomics. Jetzt wurde die Erzählung neu aufgelegt.

Einer räumt auf in Gotham City – und es ist nicht Batman, der Mann, der die Stadt vom Verbrechen befreien wollte. Ausgestattet mit einem schallgedämpften .22er Revolver zieht ein selbst ernannter Rächer durch die schwarze Stadt, eine rätselhaft Figur mit viel Sinn für die Inszenierung seiner Todesurteile und großem Talent, die Strafverfolger zu täuschen.

„Das lange Halloween“ von Jeph Loeb und Tim Sale vereint als Neuauflage dreizehn Teile einer Serie aus den Jahren 1996/97, in der Batman eine Stadt durchstreift, die der Dunkelheit anheim gefallen ist. Wie eine Theaterkulisse wirkt Gotham, es ist ein Ort der harten Kontraste, wie geschaffen für eine Folge von Gewalttaten. Unter den  Augen des Rächers im schwarzen Umhang ereignet sich eine Mordserie, die Tim Sale drastisch, aber nicht exzessiv brutal ins Bild gesetzt hat.

Eine traurige Welt, in der die Männer des Gesetzes und der Ordnung einen todmüden Kampf kämpfen. Ihre Erschöpfung ist ihnen an den kantigen, ernsten Gesichtern anzusehen – nur Catwoman, die hier versucht, Batman zu gewinnen, lächelt ab und an. Doch Gotham hat keinen Raum für irgendein Idyll. Am Ende dieses spannenden, pessimistischen Sammelbandes ist Gotham City um einige wenige Bösewichte ärmer und um eine tragische Liebesgeschichte reicher.

Jeph Loeb und Tim Sale: „Das lange Halloween“, Panini Comics, 364 Seiten, Softcover 29,95 Euro, Hardcover 49 Euro, Leseprobe und weitere Informationen unter diesem Link.

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