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Kultur: Das neue große Westcoast-Ding

Kendrick Lamar in der Columbiahalle.

Der hat’s doch drauf, der kleine Große von der Westküste. Das denkt man unweigerlich, als der 1,68 Meter große Rapper da die Bühne rauf- und runterfegt und gegen Ende des Abends das großartige „Swimming Pools (Drunk)“ lässig aus dem Mundwinkel schüttelt. Aus der Halle kommt die Antwort: „And then you dive in it“.

Kendrick Lamar, der neue HipHop-Hero aus Kalifornien, ist zu Besuch in der Columbiahalle. Etwa 3500 Fans hängen dem kalifornischen Künstler an den Lippen und skandieren die Verse des aktuellen Albums „Good Kid, M.a.a.D. City“ mühelos mit. In den USA ist Lamar längst das nächste große Westcoast-Ding, etwa 700 000 Mal verkaufte sich das jüngste Werk des 25-Jährigen, der schon mit Snoop Dogg und Dr. Dre zusammenarbeitete.

Lamar erzählt in den Songs und zwischen den Songs Geschichten. Er erzählt, was ihn und das Publikum verbindet, die Leidenschaft für die Musik. Und er erzählt: vom Aufwachsen in Compton, L. A. Vom Rassismus in der kalifornischen Metropole, von den Gangstrukturen.

Er erzählt sie smart, charmant, lässig – und mit großartiger Raptechnik in den unterschiedlichsten Stimmlagen. Die Kommunikation mit dem Publikum gelingt spielerisch.

Mit lediglich einem DJ im Rücken wünscht man sich nur, dass aus einem großen Storyteller ein noch größerer Live-Act wird. Am Freitagabend zentriert sich alles auf Lamar und seine Ausstrahlung. Mehr Personal und weniger Konserve könnten ihn zur ganz großen Nummer machen. Jens Uthoff

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