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Kultur: Das Spiel von Liebe und Sport Richard Loncraines Komödie „Wimbledon“

Die Leistungsfähigkeit von Sportlern, so heißt es gewöhnlich, wird durch Sex während einer Wettkampf-Phase verringert. Doch seit der Tennisprofi Peter Colt (Paul Bettany) verliebt ist und seine Nächte mit der amerikanischen Starspielerin Lizzie Bradbury (Kirsten Dunst) verbringt, fegt er jeden Gegner vom Platz.

Die Leistungsfähigkeit von Sportlern, so heißt es gewöhnlich, wird durch Sex während einer Wettkampf-Phase verringert. Doch seit der Tennisprofi Peter Colt (Paul Bettany) verliebt ist und seine Nächte mit der amerikanischen Starspielerin Lizzie Bradbury (Kirsten Dunst) verbringt, fegt er jeden Gegner vom Platz. Eigentlich wollte er seine mäßig erfolgreiche Karriere schon als Nummer 119 der Weltrangliste beenden. Jetzt ist er der Held von Wimbledon.

In der romantischen Komödie „Wimbledon – Spiel, Satz und ... Liebe“ des britischen Regisseurs Richard Loncraine beginnt die große Liebe und somit Peters sportlicher Höhenflug mit einem Schlüssel für das falsche Hotelzimmer. Dort trifft Peter auf Lizzie, die gerade nackt aus der Dusche kommt. Beide reagieren so unverkrampft, als wüssten sie, dass die Vorhersehung es genauso wollte. Für Lizzie stehen der Liebe allerdings sportliche Ambitionen im Weg. Sie will Wimbledon gewinnen und weiß: Affäre ja, Liebe und Beziehung nein, weil das mächtig ablenkt, wenn man Großes erreichen will. Auch ihr Vater und Trainer Dennis (Sam Neill) versucht zu verhindern, was nicht zu verhindern ist. Dann kommt noch ein Ex (Austin Nichols) ins Spiel und stänkert. Man kennt das aus zahlreichen Filmen: Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht. Sie kommen zusammen, es kommt was dazwischen und am Schluss ist die Liebe doch stärker.

Auch wenn vieles vorhersehbar ist, bietet der Film zumindest sorgfältig gearbeitete und pointierte Dialoge und zwei gute Hauptdarsteller. Paul Bettany als Peter strahlt eine charmante, britische Kultiviertheit aus, die weit entfernt ist vom üblichen „Veni, vidi, vici“-Gehabe amerikanischer Sportfilm-Machos. Und Kirsten Dunst gelingt es auf beiläufige Art, Koketterie in Verunsicherung zu verwandeln, als sie erkennt, dass der zielstrebig avisierte sportliche Erfolg durch nicht planbare Gefühle sabotiert werden könnte. Am Ende glaubt man tatsächlich, dass sich hier zwei gefunden haben.

Hand aufs Herz: Kann man nur durch die Zauberkraft der Liebe das wichtigste Tennisturnier der Welt gewinnen? Peters Bruder Carl (James McAvoy) ist da weit realistischer und wettet gegen den Champion. Er glaubt nicht an Märchen. Wer ins Kino geht, ist anders gestrickt.

In neun Berliner Kinos, OV im Cinestar Sony-Center

Karl Hafner

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