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Kultur: Der ersehnte Tod

FILM

„Aragami“ erzählt von einem tödlichen Duell zweier Samurais. Viel Handlung braucht der japanische Regisseur Ry uhei Kitamura dazu nicht. Ein verwundeter Schwertkämpfer (Takao Osawa) bricht auf der Schwelle eines Tempels zusammen. Er erwacht, oh Wunder, wieder topfit, gesundgepflegt vom Tempelherrn (Masaya Kato) und seiner Haushälterin (Kanae Utoani). Denn der Tempelherr ist eigentlich der Kriegsgott Aragami und kann – verflucht! – nicht sterben, außer er wird im Kampf getötet. Und: Er hat das ewige Leben satt. Denn, wie er in esoterisch überladenen Gesprächen mitteilt, er kann nicht mehr träumen. Also soll der Gast, ihn, den Gastgeber und Kriegsgott im Zweikampf töten.

„Aragami“ ist Teil des so genannten „Duel Projects“. Kitamura vereinbarte mit seinem Kollegen Yukihiko Tsutsumi ein cineastisches Kräftemessen. Beide drehten einen Film mit gleichem, geringem Budget. Das Thema sollte sein: ein Todeskampf zweier Figuren in einem begrenzten Raum. Tsutsumis Beitrag „2LDK“, ein Zickenduell, wird Mitte Mai in die Kinos kommen. Kitamura hat sich für den Versuch entschieden, die Ernsthaftigkeit des klassischen Samuraifilms mit der Ästhetik billiger Videoproduktionen zu kombinieren. Das ging nur teilweise gut. Zwar beeindruckt der Film durch seine Ausstattung und sein düsteres Ambiente, doch ist das quälende Gerede nicht mehr als der übliche, tiefgründelnde Fantasy-Quatsch. Erst als die Helden ihre Schwerter ziehen, kommt der Film zu sich: mit guter Schwertkampf-Action in B-Movie-Manier.

Nur im Kino Hackesche Höfe (OmU)

Karl Hafner

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