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Kultur: Der schwindelnde Trinker

Wir Journalisten heute gehen in die Joseph-Roth-Diele in der Potsdamer Straße. Joseph Roth seinerseits ging ins Romanische Café (wo die Plätze nach „Schwimmern“ – arriviert – und „Nichtschwimmern“ – erfolglos – unterteilt waren), ins ungarische Restaurant Weiss Csárda oder in die Konditorei Schneider Ku’damm / Ecke Schlüterstraße, in der Ödön von Horvath mit der Kellnerin flirtete.

Wir Journalisten heute gehen

in die Joseph-Roth-Diele in der Potsdamer Straße. Joseph Roth seinerseits ging ins Romanische Café (wo die Plätze nach „Schwimmern“ – arriviert – und „Nichtschwimmern“ – erfolglos – unterteilt waren), ins ungarische Restaurant Weiss Csárda oder

in die Konditorei Schneider Ku’damm / Ecke Schlüterstraße, in der Ödön von Horvath mit der Kellnerin flirtete. Der Journalist und Regisseur Géza von Cziffra hat ihn begleitet zum Schreiben, Schwatzen, Trinken. Seine Erinnerungen hat er in einer liebevollen Hommage zusammengefasst, die der Berenberg Verlag nun, schön gebunden, wieder

herausbringt. Roth, so Cziffra, war ein Lügner vor dem Herren, hat über Militärkarrieren, Bucherfolge, Filmpläne geschwindelt, allerdings so liebenswert, dass ihm keiner böse war. Das Gleiche kann man auch über

Cziffras Anekdoten sagen. til

— Géza von Cziffra: Der heilige Trinker. Erinnerungen an Joseph Roth. Berenberg Verlag, Berlin. 138 Seiten, 19 €.

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