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Kultur: Der Tagesablauf eines Ravers ist improvisiert - Ein Bildband von Vinca Petersen

Sie hausen zwischen porösen Autoreifen, vergilbten Sesseln, in umgebauten Reisebussen und Lastwagen. Meist kauern sie auf dem Fußboden oder liegen ausgestreckt dort, wo sie vor lauter Erschöpfung zusammengesunken sind.

Sie hausen zwischen porösen Autoreifen, vergilbten Sesseln, in umgebauten Reisebussen und Lastwagen. Meist kauern sie auf dem Fußboden oder liegen ausgestreckt dort, wo sie vor lauter Erschöpfung zusammengesunken sind. Denn der Tagesaublauf eines Ravers ist improvisiert, eigentlich kennt er nur ein einziges Ziel: Verausgabung. Die Fotografin Vinca Petersen hat einen solchen Raver-Trail beobachtet ("No System", Steidl Verlag, Göttingen 1999, 160 Seiten, 28 Mark), dessen Herzstück, wie sie sagt, aus einer Musikanlage besteht. Wenn man die unscharfen, verwackelten Momentaufnahmen anschaut, dann muss man sich die wummernden Bässe und klirrenden Sounds dazu denken. Sie geben den wie beiläufig aufgesammelten Bildern ihren Rhythmus, machen verständlich, warum diese desillusionierten Nachfahren der Hippie-Kultur, die sich außerhalb des gesellschaftlichen Lebens wähnen, gleichzeitig so zufrieden und erledigt aussehen.Vinca Petersen: "No System", Steidl Verlag, Göttingen 1999, 160 Seiten, 28 Mark

KM

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