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Kultur: Der unheilige Geist

Horror für Katholiken: „Sin Eater – Die Seele des Bösen“

„Sin Eater – Die Seele des Bösen“ gehört zu den Filmen, ohne die wir reicher wären. Schlimm genug, dieses dumme, widerwärtige Amalgam aus Aberglauben und moderner Bildtechnik überhaupt gesehen zu haben; es widerstrebt, auch noch zu reden.

Und es braucht nicht erst die Nachricht aus Mekka über den massenhaften Tod bei einer symbolischen Steinigung des Teufels, um uns daran zu erinnern, dass wir nach der Aufklärung leben. Wer nicht auch das dringende Bedürfnis fühlt, den Teufel zu steinigen, gehört zur falschen Zielgruppe.

In „Sin Eater“ lässt ein Exorzist den bösen Geist aus der Brust von Todgeweihten entweichen. Ein Spezialfall aktiver Sterbehilfe. Allerdings fährt der böse Geist nun stellvertretend in den Exorzisten, woraus sich ergibt, dass ein Sin Eater, ein Sündenesser, der größte Altruist auf Erden ist – viel größer als Jesus? – und zweitens alsbald einen Nachfolger braucht.

Aber lassen wir es gut – oder böse – sein: Jedes Wort über diesen Film ist schon eins zuviel. Für die Einsicht, dass der Glaube an „das Böse“ als Substanz dieses erst hervorbringt, braucht es keine Kinokarte.

Der Urheber dieses Machwerks heißt Brian Helgeland. Er könnte einen Sin Eater gebrauchen. Aber das wäre zu einfach. Wir lassen ihn mit seiner Schuld allein.

Cinestar Hellersdorf, Cubix Alex, Kosmos

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