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Deutsche Oper: "Idomeneo"-Aufführung am Montag

Die Mozart-Oper "Idomeneo" in der umstrittenen Inszenierung von Regisseur Hans Neuenfels kommt nach ihrer Absetzung erstmals wieder auf die Bühne der Deutschen Oper Berlin.

Berlin - Die Inszenierung war von Intendantin Kirsten Harms im September nach einem Anruf von Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wegen möglicher islamistischer Bedrohungen vom November-Spielplan genommen worden. Konkrete Hinweise gab es aber nicht. Die Aufführung am Montag wird nach Angaben der Polizei unter "angemessenen, aber diskreten" Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Einzelheiten zu möglichen Einlasskontrollen und Außenschutz wollte die Polizei nicht nennen. Es gebe aber keinerlei Hinweise auf Gefahren.

"Das Interesse besonders bei den Medien ist gewaltig", sagte Opernsprecher Alexander Busche. So hätten sich unter anderem Journalisten aus Spanien, Großbritannien und auch ein Fernsehteam aus Japan akkreditiert. Daneben gebe es eine lange Liste von Ehrengästen, zu denen auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) gehöre. Ganz ausverkauft sei die Aufführung allerdings noch nicht.

3sat überträgt live

Die Absetzung der Inszenierung, in deren Schlussbild die abgeschlagenen Köpfe von Jesus, Buddha, Poseidon und des Propheten Mohammed auf die Bühne gebracht werden, war bei Künstlern und Politikern bis hin zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf heftige Kritik gestoßen.

Aus Anlass der Neuaufnahme von "Idomeneo" sendet 3sat-"Kulturzeit" um 19:20 Uhr live aus der Deutschen Oper. Geplant sind Gespräche mit Künstlern, Politikern und Kirchenvertretern über die Konsequenzen des Opern-Skandals sowie ein Porträt des Regisseurs Hans Neuenfels. In "Kulturzeit extra: Diskussion um Idomeneo" sammelt der Sender um 22:25 Uhr, unmittelbar nach Ende der Aufführung, erste Reaktionen des Publikums. Eine zweite Aufführung von "Idomeneo" ist am 29. Dezember zu sehen. (tso/ddp)

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