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Deutsche Oper: Islamrats-Vorsitzender will sich "Idomeneo" nicht ansehen

Der Vorsitzende des Islamrates, Ali Kizilkaya, hat sich zurückhaltend zu einer Wiederaufnahme der umstrittenen Oper "Idomeneo" in der Inszenierung von Regisseur Hans Neuenfels an der Deutschen Oper Berlin geäußert.

Berlin - "Ich freue mich nicht, bedaure es aber auch nicht", sagte Kizilkaya. Die Aufführung sei jedoch Teil der Kunstfreiheit, die er respektiere. Ungeachtet dessen kritisierte der Islamrats-Vorsitzende die Inszenierung der Mozart-Oper. Diese sei "geschmacklos" und verletze religiöse Gefühle. "Ich glaube, dass auch gläubige Christen nicht begeistert sind, wie mit Jesus umgegangen wird", betonte er.

Er selbst werde sich "Idomeneo" nicht ansehen. Es gehöre auch zur Kunstfreiheit, sich nicht alles anschauen zu müssen - "schon gar nicht diese Oper, wo Köpfe abgeschlagen werden". Kizilkaya forderte zugleich eine gesellschaftliche Diskussion, "wie wir respektvoller miteinander umgehen können und welche Verantwortung Freiheit mit sich bringt".

Das Berliner Landeskriminalamt (LKA) hat eine mögliche Gefährdung der Deutschen Oper durch die Aufführung von "Idomeneo" inzwischen als "eher unwahrscheinlich" eingeschätzt. Daher kommt die Aufführung wohl wieder auf den Spielplan. Intendantin Kirsten Harms hatte die Inszenierung aus Angst vor islamistischen Protesten zunächst vom Spielplan genommen. In Neuenfels' Schlussszene betritt Titelheld Idomeneo die Bühne und trägt in einem Sack die abgetrennten Köpfe von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed. (tso/ddp)

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