zum Hauptinhalt
Logo des Deutschen Buchpreises 2014.

© dpa

Deutscher Buchpreis 2014: Die Longlist macht nicht alle glücklich

Die 20 Titel für die Longlist des Deutschen Buchpreises sind nominiert, darunter Werke von Hettche, Seiler und Streeruwitz. Nicht dabei sind die neuen Romane von Bodo Kirchhoff, Judith Hermann und Michael Kleeberg.

Manchmal vergisst man im Zusammenhang mit dem Deutschen Buchpreis gern, dass dieser für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres verliehen wird, in diesem Fall für den besten Roman des Jahreszeitraumes von Oktober 2013 bis September 2014. Das Vergessen hat auch mit der Schnelllebigkeit der Buchbranche und ihren Produktionszyklen zu tun (wir haben doch Herbst!). Insofern ist man bei der Verkündung der Longlist oft überrascht, wenn dort Titel aus dem Frühjahr oder gar dem Jahr zuvor auftauchen.

Dieses Jahr aber, da der mit 25 000 Euro dotierte Deutsche Buchpreis zum 10. Mal vergeben wird, ist es besonders auffällig, wieviele lupenreine Frühjahrstitel auf der Longlist stehen. 11 der 20 Titel sind im Februar und März erschienen, darunter unter anderem der schon mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnete Roman „Vor dem Fest“ von Saša Stanišic, aber auch Titel, die im Frühjahr nicht gerade ein Beben im Literaturbetrieb verursacht haben wie Antonio Fians „Das Polykrates-Syndrom“, Martin Lechners „Kleine Kassa“ oder Christoph Poschenrieders „Das Sandkorn“.

Was ist eigentlich mit Judith Hermann?

Versteht man Marlene Streeruwitz' „Nachkommen“ (bekanntlich ein Roman auch über den Buchpreis) und Charles Lewinksys „Kastelau“ als Sommertitel (erschienen im Juni und Juli), sind gerade sieben Romane aus dem Herbstprogramm nominiert. Ist der Bücherherbst 2014 doch nicht so stark wie gedacht? Und: Was ist eigentlich mit Judith Hermann und ihrem soeben erschienenen Stalker-Roman „Aller Liebe Anfang“. Oder Bodo Kirchhoffs Roman "Verlangen und Melancholie? Oder Michael Kleebergs "Karlmann"-Fortsetzung "Vaterjahre? Warum sind die mit ihren guten neuen Romanen nicht auf der Liste? Ach, egal. Hier also ist sie, die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2014, die am 10. September zu einer Shortlist reduziert wird. Preisverleihung ist am 6. Oktober im Frankfurter Römer.

Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2014

Lukas Bärfuss: Koala (Wallstein, März 2014)

Ulrike Draesner: Sieben Sprünge vom Rand der Welt (Luchterhand, März 2014,)

Antonio Fian: Das Polykrates-Syndrom (Droschl, Februar 2014)

Franz Friedrich: Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr (S. Fischer, August 2014)

Thomas Hettche: Pfaueninsel (Kiepenheuer & Witsch, September 2014)

Esther Kinsky: Am Fluß (Matthes & Seitz Berlin, August 2014)

Angelika Klüssendorf: April (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2014)

Michael Köhlmeier: Zwei Herren am Strand (Hanser, August 2014)

Martin Lechner: Kleine Kassa (Residenz, Februar 2014)

Gertrud Leutenegger: Panischer Frühling (Suhrkamp, März 2014)

Charles Lewinsky: Kastelau (Nagel & Kimche, Juli 2014)

Thomas Melle: 3000 Euro (Rowohlt.Berlin, August 2014)

Matthias Nawrat: Unternehmer (Rowohlt, März 2014)

Christoph Poschenrieder: Das Sandkorn (Diogenes, Februar 2014)

Lutz Seiler: Kruso (Suhrkamp, September 2014)

Saša Stanišić: Vor dem Fest (Luchterhand, März 2014)

Heinrich Steinfest: Der Allesforscher (Piper, März 2014)

Marlene Streeruwitz: Nachkommen. (S. Fischer, Juni 2014)

Feridun Zaimoglu: Isabel (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2014)

Michael Ziegelwagner: Der aufblasbare Kaiser (Rowohlt.Berlin, März 2014)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false