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Kultur: Deutscher Kulturrat fordert bessere Absicherung für Künstler und Publizisten

Der Deutsche Kulturrat warnt vor der Gefährdung der Künstlersozialversicherung: "Wenn die Absenkung des Bundeszuschusses, der im Zuge der Haushaltssanierung im letzten November beschlossen wurde, nicht wieder rückgängig gemacht wird, droht das austarierte Versicherungssystem in eine gefährliche Schieflage zu rutschen", sagte Olaf Zimmermann, der Geschäftsführer des Kulturrats, am Mittwoch in Berlin.Die 1983 gegründete Künstlersozialkasse (KSK) leistet die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung von Künstlern und Publizisten.

Der Deutsche Kulturrat warnt vor der Gefährdung der Künstlersozialversicherung: "Wenn die Absenkung des Bundeszuschusses, der im Zuge der Haushaltssanierung im letzten November beschlossen wurde, nicht wieder rückgängig gemacht wird, droht das austarierte Versicherungssystem in eine gefährliche Schieflage zu rutschen", sagte Olaf Zimmermann, der Geschäftsführer des Kulturrats, am Mittwoch in Berlin.

Die 1983 gegründete Künstlersozialkasse (KSK) leistet die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung von Künstlern und Publizisten. Dabei zahlen die Versicherten die Hälfte der Versicherungssumme, die übrigen 50 Prozent übernehmen der Bund und die sogenannten Verwerter, die die Arbeit der Künstler vermarkten, wie beispielsweise Buchverlage, Galerien oder auch Theater und Orchester. Davon zahlten Bund und Verwerter bislang jeweils 25 Prozent, seit der im Januar in Kraft getretenen Veränderung ist der Verwerteranteil um fünf Prozentpunkte auf 30 Prozent angehoben worden. "Der Bund spart rund 40 Millionen ein, bringt damit aber die Künstlersozialkasse in akute Gefahr", kritisierte Zimmermann.

Die nach den Osterferien im Bundestag anstehende Reform des Künstlersozialversicherungsgesetzes soll nun nach dem Willen des Kulturrats "reparieren, was man im November falsch angefangen hat". Dem Kulturrat als Vertreter der Künstler schwebt im Zusammenarbeit mit den Verwertern vor, den Anteil der Verwerter künftig auf 3,3 Prozent ihres Umsatzes festzulegen. Da längst nicht alle Einrichtungen und Unternehmen, die Kunstwerke vermarkten, unter den Verwertern erfasst seien, könne der Bund seinen Anteil sogar senken, erklärte Zimmermann. Dazu müsse er nur den Kreis der Einzahler vergrößern. Gleichzeitig appellierte Zimmermann an die Verwerter, der KSK beizutreten. Insgesamt sind 102 000 Künstler und Publizisten über die besondere Sozialkasse versichert. Die Erfassung der Verwerter ist bislang freiwillig - nach Ansicht des Kulturrats sollte die Bundesregierung schnell Schritte unternehmen, um sie einheitlich und systematisch zu regeln.

hdt

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