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Kultur: Diane

Diese Woche auf Platz 33 mit: „Das Beste“

Kürzlich wurde Diane von Radio Bayern 3 zum „Newcomer des Monats“ gekürt. Seltsam, bei einer Künstlerin, die bereits ihr halbes Leben mit Musik auf der Bühne verbracht hat, und zwar ziemlich erfolgreich. Möglicherweise wurde Diane aber zugestanden, dass sie jüngst in Hamburg, sozusagen auf dem zweiten Bildungsweg, das kleine sechswöchige Popdiplom nachholte. Zuvor war sie Mitglied der Lemonbabies. Jetzt aber ist das Terrain bereitet für ihre Solokarriere. Ihre Musik zierte kürzliche eine Hand voll Berliner Bushaltestellen: Für ein Fernsehspiel warb da ein großes Herz mit „hier drücken“, und wenn man drückte, mischte sich prompt der offizielle „ZDF-Lovesong“ ins Verkehrsgeräusch der Stadt. Der heißt treffend „Das Beste“ und ist außerdem Dianes erste Single. Der Mann, der hier fröhlich schmeichelnd angehaucht wird, trägt sein T-Shirt allerdings nicht falschrum, wie der Text behauptet, er trägt überhaupt keines, wie das Video verrät, denn es ist Kingkong. Die Kissenschlacht, von der außerdem geschwärmt wird, möchte man sich gar nicht vorstellen müssen. Kissenschlacht, soviel sei wenigstens gesagt, heißt bei Diane nicht immer Kissenschlacht.

„Porno“ hieß eines der Lemonbabies- Alben, als es darum ging, den frisch erworbenen Erwachsenenstatus zu untermauern. Heute macht Diane eher auf verspätetes Girlie, und gefickt wird, wie sie selbst sagt, nur noch zwischen den Zeilen. Ihr morgen erscheinendes, recht schönes Album heißt „Das Album“, in seinen guten Momenten klingt es wie eine niedlich-verträumt-euphorische Version amerikanischen Songwritertums, in seinen schlechten wie die Hintergrundmusik einer Weltdominanz anstrebenden Kaffeehauskette. Fröhlicher Sommerpop, zuvorderst an sich selbst gerichtet, dann aber auch an andere, mit vor allem zwei Botschaften. Du kannst alles, wenn du nur willst; und: Ich bin so optimistisch, sei du’s doch auch.

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