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Kultur: Die Beerdigung der Revolutionäre

Glänzender Auftakt zum Berliner Auktionsherbst im Hause Lehr

Die Beteiligung im übervollen Saal des Berliner ExcelsiorHotels war ausgesprochen rege, und bereits während der Auktion wurden über achtzig Prozent der Offerten veräußert. In den eher moderaten Preiskategorien, für die das Auktionshaus Lehr steht, vertrauen jedoch auch viele auf die Internetpräsenz. So ging Nathalia Gontcharovas „Porträt Serge Diaghilev“ nach Australien, und ein Telefonbieter aus Südafrika sicherte sich gleich sechs Lose von Hermann Glöckner. Gegen den Saal steigerte er die „Farbige Kreisform in Silber“ von 8000 auf 13 000 Euro.

Max Pechsteins „Beerdigung der Revolutionäre“ wurde mit 26 000 Euro leicht oberhalb der Taxe Berliner Privatbesitz zugeschlagen, während Hans Jüchsers „Zirkusartistinnen“ als zweites Spitzenlos durchfielen. Für Überraschungen sorgten Außenseiter wie Moriz Melzer, dessen „Ausreiten“ auf 7500 Euro kletterte, sowie die Picasso nachempfundenen „Badenden“ von Jean Souverbie, die ein Pariser Sammler von geschätzten 4000 auf 14 000 Euro steigerte.

Etliche Vorabgebote erhöhten Heinrich Harry Deierlings „Küstenlandschaft“ bereits zum Einstieg von ursprünglich 400 auf 1200 Euro, die schlussendlich verdoppelt wurden. Ein Blumenstillleben Ernst Ludwig Kirchners fand für 10 000 Euro einen Abnehmer unterhalb der Schätzung; die erreichte mit 12 000 Euro Rudolf Schlichters Aquarell „Der Inder und der General“, und Max Ackermanns Straßenszene erhielt den Zuschlag mit 13 000 Euro deutlich über den Erwartungen, die auch im Hause Lehr bei einem Bruttoumsatz von 570 000 Euro vor Nachverkauf mehr als erfüllt sind. MN

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