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Kultur: Die Berliner Galerien laden ein zum Rundgang: Shopping & Galerien

"I Shop Therefore I Am" steht als typografischer Schriftzug auf einer der berühmten Fotografien der amerikanischen Künstlerin Barbara Kruger. Diese Übersetzung des cartesianischen "Cogito" in die pure Affirmation des Konsums traf in den 80ern noch empfindlich den Nerv eines Publikums, dem das Freizeitvergnügen "Einkaufen" offensichtliche Gewissensbisse bereitete.

"I Shop Therefore I Am" steht als typografischer Schriftzug auf einer der berühmten Fotografien der amerikanischen Künstlerin Barbara Kruger. Diese Übersetzung des cartesianischen "Cogito" in die pure Affirmation des Konsums traf in den 80ern noch empfindlich den Nerv eines Publikums, dem das Freizeitvergnügen "Einkaufen" offensichtliche Gewissensbisse bereitete. In den 90ern ist das anders. "Zu jedem guten Einkauf gehören mindestens zwei Paar Schuhe", behauptet beispielsweise Sylvie Fleury, die selbst tatkräftig an der Überführung des Glamours der Warenwelt in die Sphären der Kunst arbeitet.

Doch es geht auch profaner. Am nächsten Wochenende firmiert die neue Allianz aus Kunst und Konsum unter dem Motto "Shopping & Galerien". Passend zu den Berliner "Shopping-Weekends" vor dem weihnachtlichen Fest der Feste haben sich die Berliner Galerien zusammengetan, um dem gestressten Konsumenten durch verlängerte Öffnungszeiten ein wenig mehr Zeit zum privaten Rundgang durch die opulente Galerienszene zu geben.

Am Samstag steht ein kostenloser Shuttle Bus zur Verfügung, der einen Besuch auch der etwas abseits vom Stadtzentrum gelegenen Galerien ermöglicht. Denn diesmal sind es nicht nur die Kunsthändler in Berlin-Mitte, sondern auch zahlreiche Galerien in Charlottenburg, die sich an dem Wochenend-Extra beteiligen.

Damit sich die vom Landesverband der Berliner Galerien organisierte Veranstaltung nicht allein im Programmpunkt "Kunst (Kaufen)" erschöpft, gibt es jedoch auch ein Beiprogramm, das das Kunst-Wochenende in den Rahmen eines richtigen "Event" zu erheben sucht. Ein Symposium am Freitag wird sich mit der Problematik von Kunstförderung, Zusammenarbeit zwischen Künstlern und kunstvermittelnden Institutionen sowie Berlin als Standort von Kunst und Kultur auseinandersetzen. Zu den Referenten zählen hier unter anderem die Fotografin Herlinde Koelbl, der ehemalige Berliner Kultursenator Volker Hassemer und Georg Nothelfer, der Vorsitzende des Landesverbandes Berliner Galerien.Am Sonnabend folgt dann der 1. Kunst-Ball mit Tanz, Performance und Multimedia. Die neue Internet-Seite wird vorgestellt; es darf gefeiert werden. Und mit Hilfe der Schweizer Performance-Künstlern Christoph Ranzenhofer und Joa Iselin wird sich der Abend vielleicht sogar in ein Happening der Kunstgeschichte verwandeln. vm

Shopping & Galerien: Freitag, 19. November, 12-19 Uhr; Sonnabend, 20. November, 12-21 Uhr.

Bus Shuttle Service (nur Samstag): 14-21 Uhr; Stationen: Tucholsky- / Auguststraße; Hackescher Markt; Mehringdamm; Schöneberger Ufer / Potsdamer Straße; Savignyplatz; Fasenenplatz; Leibniz- / Mommsenstraße; Unter den Linden / Am Festungsgraben.

Symposium: Freitag, 19. November, 20 Uhr; Humboldt Universität (Kinosaal), Unter den Linden 6.

Kunst-Ball: Sonnabend, 20. November, 21 Uhr; Palais am Festungsgraben (zwischen Zeughaus und Neuer Wache).

Am Sonnabend folgt dann der 1. Kunst-Ball mit Tanz

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